Welcome, Guest
Username: Password: Remember me
  • Page:
  • 1

TOPIC:

Forscher vergessen Treibhauseffekt 03 Jul 2007 11:23 #142026

  • MSE29
  • MSE29's Avatar Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
Auch Forscher machen mal Fehler oder vergessen mal etwas:

Doch keine zweite Erde

Der Exoplanet Gliese 581c ist ein
für Leben zu heißer Kandidat

Im April 2007 gingen Meldungen durch die Medien, dass Forscher eine zweite Erde im System Gliese 581 aufgespürt hatten. Neue Ergebnisse lassen jetzt allerdings jegliche Hoffnung auf flüssiges Wasser auf der Oberfläche oder sogar auf Leben schwinden.

Die interessanteste Frage, die sich bei der Entdeckung eines extrasolaren Planeten stellt, ist, ob er Leben beherbergen könnte. Dazu muss er sich in der bewohnbaren Zone um sein Zentralgestirn bewegen. In dieser hält sich flüssiges Wasser lange genug auf der Oberfläche des Planeten, sodass sich Leben entwickeln kann.

Bei rund zweihundert Sternen in unserer Galaxis wurden mittlerweile Planeten aufgespürt. Die meisten von ihnen sind etwa so groß wie Jupiter und befinden sich außerhalb der bewohnbaren Zone ihres jeweiligen Sterns. Leben unserer Art ist auf solchen Riesenplaneten ausgeschlossen.

Als die Forscher den roten Zwergstern Gliese 581 im Sternbild Waage untersuchten, war die Aufregung groß: Sie stießen auf den Begleiter Gliese 581c, der, wie es damals hieß, ein heißer Kandidat für eine zweite Erde sei. Wie Recht sie damit hatten, offenbarten jüngste Untersuchungen des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung: Zwar zerschlugen sich nun jegliche Hoffnungen auf außerirdisches Leben, doch heiß ist es auf dem Exoplaneten allemal.

Der im April 2007 entdeckte Himmelskörper ist der kleinste bekannte Exoplanet. Er ist anderthalb mal so groß wie die Erde und weist etwa ihre fünffache Masse auf. Die Umlaufdauer, beziehungsweise Jahreslänge des Planeten Gliese 581c beträgt 13 Erdtage.

Ersten Berechnungen zufolge sollte die Oberflächentemperatur durchschnittlich rund zwanzig Grad Celsius betragen. Dabei vergaßen die Forscher allerdings, den Treibhauseffekt der Atmosphäre mit in ihre Modelle einzubeziehen. Das Team des Potsdamer Instituts nahm nun verschiedene Partialdrücke des Treibhausgases Kohlendioxid in der Gashülle des Exoplaneten an und kamen zu einem enttäuschenden Ergebnis: Zwar bleibt Gliese 581c noch immer der erdähnlichste bekannte Exoplanet, doch aufgrund des Treibhauseffekts seiner Atmosphäre befindet er sich eindeutig außerhalb der bewohnbaren Zone. Die Temperaturen liegen deutlich oberhalb des Siedepunkts von Wasser.

Die Suche nach Leben auf einem fernen Exoplaneten bleibt also spannend und wird in Zukunft sicher noch einige Überraschungen für uns bereithalten.

AK

Quelle: SuW

MfG
MSE29

Please Log in to join the conversation.

Forscher vergessen Treibhauseffekt 03 Jul 2007 11:31 #142027

  • MSE29
  • MSE29's Avatar Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
Ein Eingeständnis ihres Fehlers seitens des PIK ist in deren Pressemitteilung nicht zu entnehmen. Dafür geht man klammheimlich von Gl 581c nach Gl 581d über, so dass man als Otto-Normalo es nicht merkt:

Überraschung bei der Suche nach der zweiten Erde
Potsdam, 11. Juni 2007 - Ein Team von Wissenschaftlern hat unter Federführung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) die Bewohnbarkeit des 20 Lichtjahre entfernten Planetensystems Gliese 581 im Sternbild Waage untersucht. Mit Hilfe eines Modells für die zeitliche Entwicklung von erdähnlichen Planeten, das mit einem Klimamodell gekoppelt wurde, konnten sie für den Planeten Gl 581d lebensfreundliche Bedingungen nachweisen, wohingegen sein kleiner Bruder, Gl 581c, als unbewohnbar eingestuft werden muss.

Dies widerspricht der Mitteilung eines anderen Forscherteams im April dieses Jahres, das Gl 581c als ersten bewohnbaren Planeten außerhalb unseres Sonnensystems bezeichnet hatte.

Die neuen Untersuchungen der Potsdamer Forscher Werner von Bloh, Christine Bounama und Siegfried Franck sowie Manfred Cuntz von der Universität Texas in Arlington berücksichtigen die thermische Entwicklung der Planeten, das heißt die Abkühlung des Planetenkörpers seit seiner Entstehung und die damit zusammenhängenden geodynamischen Parameter. Aufgrund seiner großen Masse halten die Potsdamer eine dichte Atmosphäre für wahrscheinlich. Die vorangegangenen Berechnungen hatten die Bewohnbarkeit des Planeten Gl 581c allein aus den Temperaturen abgeleitet, die über die Strahlungsbilanz einer Planetenoberfläche ohne Atmosphäre berechnet wurden.

Das Planetensystem Gliese 581 weist vermutlich drei Planeten auf, die um einen Roten Zwerg kreisen. Dieser Zentralstern leuchtet etwa hundertmal schwächer als unsere Sonne. Die beiden ins Visier genommenen Planeten sind sogenannte Super-Erden, also Planeten, die bis zu zehnmal mehr Masse als die Erde besitzen.

Der in der Presse bereits als "zweite Erde" gefeierte Planet Gl 581c ist unter den bisher entdeckten extrasolaren Planeten den Dimensionen nach der Erde zwar am ähnlichsten, weil er "nur" fünfmal so viel Masse wie sie besitzt. Er befindet sich nach den neuen Berechnungen jedoch so dicht an seinem Zentralstern, dass seine Oberfläche für die Entwicklung von Leben zu heiß ist.

Die Umweltbedingungen auf dem Planeten Gl 581d hingegen, der im Vergleich zur Erde achtmal so massereich und weiter vom Zentralstern entfernt ist, könnten im Gegensatz zu den bisherigen Annahmen die Entwicklung primitiver Lebensformen zulassen. Da dieser Planet jedoch seinem Stern - wie der Mond der Erde - immer die gleiche Seite zuwendet, ist die Entstehung höheren Lebens sehr unwahrscheinlich. Auf seiner Tagseite ist es vermutlich relativ warm, während auf der Nachtseite eisige Kälte herrscht. Auch für den Menschen könnte Gliese 581d keine zweite Heimat sein, denn selbst auf seiner beleuchteten Seite herrscht nur rotes Dämmerlicht und toben heftige Stürme.

Die Suche nach einer "zweiten Erde", die höheres Leben beherbergen kann, ist somit noch lange nicht vorbei. Doch spannend dürfte die nähere Untersuchung von Gl 581d allemal sein, denn er liegt immerhin in der Zone, in der die Entstehung von Leben denkbar ist. Er und seine Nachbarn befinden sich in Beobachtungsreichweite der von den Europäern für 2015 geplanten Satellitenmission Darwin, die extrasolare Planeten beobachten und nach Anzeichen für Leben suchen soll. Die Super-Erde Gl 581d sollte in diesem Rahmen unbedingt erforscht werden.

Quelle: PIK

MfG
MSE29

Please Log in to join the conversation.

  • Page:
  • 1
Moderators: Tobias FerrariMarkus Brotschi
Time to create page: 0.117 seconds
Go to top
JSN Boot template designed by JoomlaShine.com