Dieser Bericht aus der AZ bestätigt meinen Verdacht! X(
Berner liessen zu viel durch
Hochwasser Aargauer Wasserspezialist kritisiert den Nachbarkanton
Weil sich die Berner nicht an den Vertrag von Murgenthal hielten, floss die Aare so hoch wie nie. Folge: grosse Schäden in Olten, Aarau, Döttingen.
HANS LüTHI
Die «Murgenthaler Bedingung» ist nach der grossen Gewässerkorrektur vom Bund verordnet worden. Sie besagt, dass bei Murgenthal nicht mehr als 850 Kubikmeter pro Sekunde in die Aare fliessen dürfen. Doch diesmal öffneten die Berner die Schleusen am Bielersee so weit, dass die Aare mit 1259 Kubikmetern in Murgenthal und 2652 Kubikmetern in Untersiggenthal alle bisherigen Rekorde übertraf.
Die neuen Höchstpegel der braunen Wassermassen hatten schlimme Folgen für die Regionen Olten und Aarau. In Döttingen brach der aufgeweichte Damm, 50 Personen mussten evakuiert werden.
Die heftigste Sintflut seit August 2005 traf weite Teile der Schweiz, zahllose Bäche, Flüsse und Seen traten über die Ufer. Im Kampf gegen überschwemmte Keller, Erdrutsche und blockierte Strassen standen landesweit Zehntausende von Helfern im Einsatz. Mindestens acht Menschen wurden verletzt, ein Mann starb beim Sturz in eine Jauchegrube.
Die Sachschäden erreichen Millionensummen, allein das Aargauische Versicherungsamt sprach nach den Meldungen des ersten Tages von 5 Millionen Franken. Im ganzen Kanton waren rund 100 Feuerwehren mit über 4000 Helfern im Dauereinsatz. Gegen Abend entspannte sich die Lage, die Pegel sanken spürbar. Doch der Bieler- und der Thunersee stiegen weiter an, die Aare wird auf einem hohen Niveau bleiben.