Es ist Freitagabend, am 10. August. Nach einer anstrengenden Woche freue ich mich auf ein erholsames Wochenende.
Nach 20 Uhr klingelt plötzlich das Telefon.
Wir haben Einsatz. Morgen Samstag antreten um 7:00 Uhr. Einsatzort: ein Schulhaus in Aarau, wo meine Schulzeit vor ziemlich genau 22 Jahren angefangen hat.
Wir waren ca. 20 Mann. Uns bot sich ein Bild der Verwüstung. Alte Erinnerungen wurden in mir wach, aber irgendwie doch nur halbwegs. Eigentlich kannte ich das Gebäude gar nicht mehr. Das Untergeschoss war fast 2 Meter unter Wasser gestanden (schaut das Bild mit der Tür an). Aber auch das Erdgeschoss hat einiges abgekriegt (ca. 20 cm, je nach dem). Wir mussten den Heizungsraum und viele andere Gebäudeteile "machen". Das heisst vor allem, alles raustragen - wirklich alles. Wir haben Mulde für Mulde gefüllt. Überall der Schlamm. Alles war mit Wasser vollgesogen, glitschig vom Schlamm, selbst Bücher waren saumässig schwer. Und immer dieser stechende Geruch... danach den knöcheltiefen Schlamm absaugen, alles abspritzen und so weiter. Das ist eine Sisyphusarbeit. Bis abends waren wir von oben bis unten voll verdreckt.
Erst heute abend erlebe ich endlich wieder sauberes Wasser. Das ist Gold wert.
Besondere Not herrscht, da im betroffenen Schulhaus am kommenden Montag (d.h. übermorgen) das neue Schuljahr beginnt. An einen regulären Betrieb ist zur Zeit nicht zu denken.
Montag um 7 Uhr darf ich wieder dort antreten.
Grüsse
Nicolas
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