Ein "Leserbrief" vom 4.02.07 (von mir) an eine regionale Tageszeitung auf einen Artikel bezüglich "Klimaänderung"
Dieser wurde auch (in Teilen) veröffentlicht.
Den Zweiflern ist die Basis entzogen...
Sehr geehrte Damen und Herren, auch ich möchte meine Meinung zu diesem Thema kundtun.
Leider kommt diese Erkenntnis mindestens 15 Jahre zu spät!
Anhand meiner nun über 30-jährigen "Brühler" Klimareihe läßt sich erstmalig ab dem Jahr 1988 ein Trend zu höheren Temperaturen erkennen.
1998 beschleunigte sich diese Entwicklung.
Mit dem Jahr 2006 scheint nun eine weitere "Eskalationsstufe" begonnen zu haben.
Folgende Meßergebnisse bekräftigen meine Behauptung:
Juli 2006
„Absolut“ wärmster Monat meiner, 1974 begonnen, Meßreihe!
September 2006
Wärmster (und fast auch noch niederschlagsärmster) Frühherbstmonat meiner Meßreihe!
Oktober 2006
Zusammen mit 2001 wärmster Vollherbstmonat meiner Meßreihe!
November 2006
Zweitwärmster Spätherbstmonat meiner Meßreihe!
Dezember 2006
Viertwärmster Frühwintermonat meiner Meßreihe!
Januar 2007
Wärmster Hochwintermonat meiner Meßreihe!
Solch eine hohe Anzahl von, durchgängig, rekordwarmen Monaten ist schon sehr auffällig und nicht mehr in normalen "statistischen" Schwankungen unterzubringen.
Mein Eindruck dieser beängstigen Entwicklung ist, das wir uns, auch in unserer Region, bis Mitte dieses Jahrhunderts auf eine durchschnittliche Erwärmung von über 3°C einstellen müssen, wenn nichts geschieht um den Eintrag von Treibhausgasen in die Erdatmosphäre drastisch zu vermindern!
Bereits das Jahr 2006 entsprach in Brühl in etwa dem "normalen" Temperaturniveau dessen der Stadt Lyon in Frankreich!
Bei einer sich weiter beschleunigenden Klimaerwärmung könnte es bereits um das Jahr 2040 in Brühl zu eine Jahresmitteltemperatur kommen, wie sie momentan in Marseille herrscht!
Dieses würde auf Brühl übertragen bedeuten:
In diesem "fiktiven" Mittelmeerklima würde in den Monaten Juli und August die mittlere(!) Nachttemperatur +17°C betragen!
Von Juni bis September muß vermehrt mit Höchsttemperaturen über +35°C gerechnet werden, im Juli sind vereinzelt auch +40°C möglich.
In den Wintermonaten sind Tageshöchsttemperaturen von +22°C "lässig" zu erreichen.
Aber auch Tagesniederschlagsmengen von 80 mm Regen (entspricht 80 Liter pro m² Bodenfläche) wären dann zu erwarten.
In den Sommermonaten hingegen kann der Regen für Wochen ausbleiben.
Insgesamt nimmt die Anzahl der Niederschlagstage zwar ab, die Intensität der Regenfälle aber zu.
Der Zeitraum Mai bis September bleibt durchweg frostfrei.
Fröste unter -10°C sind zwar im Winter noch möglich, deren Auftreten wird aber deutlich zurückgehen. Als "absolutes" Temperaturminimum sind -15°C anzusehen.
Somit wäre ein Anbau von Maulbeerbäumen, Echten Feigen, Lorbeer, Oliven, Kiwis und Pistazien - klimatisch betrachtet - dann auch bei uns in der "Kölner Bucht" möglich.
Schönes neue Klima?
Ja, aber nur für diejenigen die sich dann die Kosten und den Unterhalt einer Klimaanlage leisten können! Der "Rest" kann ja bei Sommernachttemperaturen über +20°C im Keller schlafen.
Wenn dieser, durch einen Wolkenbruch, mal gerade nicht unter Wasser steht.
Es wird ja doch nicht so kommen!
Na, hoffen wir es.
Oder noch besser... unternehmen wir j e t z t s o f o r t etwas um die von uns Menschen verursachten Treibhausgase einzudämmen!
Es wird schwerfallen, aber:
"Wer nicht an die Zukunft denkt, der wird bald große Sorgen haben."
(Konfuzius)
Mit freundlichen Grüßen
Hans - Dieter Müller Klimastation Brühl
Die einzige Wetterstation im "Himmelreich".
P.S.
Für diese Erkenntniss hat mich nie jemand "finanziell" unterstüzt.
Auch habe ich weder einen Dr. noch Prof. "Titel".
Nur eine über 30 jährige -immerhin- lückenlose(!) Klimareihe tut es auch, um zu solch' einer Aussage zu gelangen!
Aber wie daß so ist im Leben...
"Der Prophet gilt nichts in seinem Vaterlande"
Matthäus 13, 57,
Markus 6, 4
Lukas 4, 24