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21. Dezember 1993 (Fortsetzung folgt) 21 Dec 2007 08:18 #147998

  • H.-D. Müller Brühl +115m
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Wetterlage
Der großräumige Tiefkomplex über Nordeuropa schwächt sich etwas ab.
Von Westen her zieht ein Randtief (Kerndruck 995 hPa) mit seinem Frontensystem über Deutschland hinweg nach Osten.
Nördlich des Tiefkerns ist schon grönländische Meeresluft, südlich davon, im Warmsektor, vorübergehend milde, atlantische Meeresluft wetterbestimmend.
Außer im äußersten Norden der BRD ist es stark bewölkt bis bedeckt u. es kommt gebietsweise wieder zu kräftigen Niederschlägen.
Der Regen geht mit der Kaltfrontpassage zunehmend in Schnee- oder Schneeregen über.
Im Alpenvorland u. in den Alpen werden Gewitter beobachtet.

Pegelstand des Rheins bei Köln
708 cm (+90)

Schneehöhen (auf 5 cm gerundet)
Harz, Brocken: 75 cm
Sauerland, Kahler Asten: 10 cm
Alpen, Zugspitze: 135 cm

Besondere Wetterereignisse

Regional (NRW)
Hochwasser

In Köln steigt der Rheinpegel stündlich um 6 cm an.
In Rodenkirchen u. Poll sind bereits die Uferstraßen überspült.
Am Abend wird die 8-Meter-Marke überschritten, die Schifffahrt wird eingestellt.
In Bonn werden Sandsäcke an die Uferbewohner ausgegeben. Teile der Rheinpromenade u. des Stadtteiles Beuel sind bereits überschwemmt.

National

Hochwasser[/i]

Die Pegelstände von Blies, Saar u. Mosel steigen weiter kräftig an.
In Blieskastel im Saarland steht bereits das Stadtzentrum unter Wasser.
In Saarbrücken ist der Weihnachtsmarkt in den Fluten versunken. Hastig müssen Buden u. Karussells abgebaut werden.
Hier wird der Normalpegel der Saar bereits um das Dreifache übertroffen.
In Zweibrücken ist die Stromversorgung zusammengebrochen.
In der Eifel führen die Flüsse Prüm u. Kyll Hochwasser.
In einigen Häusern werden Heizöltanks beschädigt u. Öl läuft aus.
Im Kreis Euskirchen müssen Hunderte von voll gelaufenen Kellerräumen leer gepumpt werden.
In Gemünd wird zeitweise der Strom abgeschaltet, weil ein Trafo unter Wasser steht.
Im Rhein-Sieg-Kreis führen die Flüsse Agger u. Sieg Hochwasser. Vorsorglich werden tausende von Sandsäcken befüllt.
Trier wird in der Nacht von einer Hochwasserwelle der Mosel erfasst.
Kurz nach 03 Uhr wird Katastrophenalarm ausgelöst.
Man spricht bereits vom schlimmsten Hochwasser seit 1947.
Tankstellen werden gesichert, Geldautomaten ausgebaut u. Kellerfenster mit Sandsäcken verbarrikadiert.
Der Wasserpegel übersteigt die 11-Meter-Marke u. ist damit viermal so hoch wie der Normalpegel.
In Bernkastel-Kues steht das Wasser an den Häusern der Uferstraße schon in Höhe des ersten Stockwerks.
Die Rheinallee in Königswinter steht schon seit gestern unter Wasser. Der Straßenbahnverkehr ist eingestellt worden.
Der Neckarpegel steigt auf 8,94 m an, das sind ca. 3,70 m mehr als normal. Die Schifffahrt ist eingestellt.
In Waibstadt werden Öltanks losgerissen u. Versorgungsleitungen unterspült.
In Calw an der Nagold ist die Innenstadt überschwemmt.
Die Flüsschen Chamb u. Pastriz im Bayrischen Wald sind zu reißenden Strömen angewachsen.
In Cham erreicht der Fluss Regen den höchsten Pegel seit 1876. In Furth am Wald sind ganze Stadtteile überschwemmt.
Auch von der Donau werden weiter steigende Wasserstände gemeldet.
Weitere Hochwasserbrennpunkte gibt es an den Flüssen Wörnitz, Altmühl u. Ilz.
In Schwabach ist eine 15jährige wahrscheinlich in der Reszat ertrunken, als sie u. drei weitere Personen versuchten den Fluss mittels eines Kajaks zu überqueren.

Europa[/i]
Überschwemmungen in Belgien, den Niederlanden u. in Nordrankreich
Der Pegel der Maas steigt stündlich um einen cm an.
In Belgien ist die Stadt Dinant nur noch mit Booten zu erreichen. Ca. 100 Personen sind in ihren Häusern eingeschlossen.
In der Nähe von Charleroi müssen 80 Patienten eines Krankenhauses evakuiert werden, nachdem Teile der Gebäude unter Wasser stehen.
In den Niederlanden sind die Dörfer Itteren u. Borgharen bei Maastricht durch das Hochwasser der Maas von der Außenwelt abgeschnitten.
In den nordfranzösischen Kleinstädten Maubeuge, Douai u. Bethune steht das Wasser bis zu einem Meter hoch in den Straßen. Fabriken stellten ihre Produktion ein.
In Lille entgleist ein TGV bei Tempo 300 km/h.
Fünf Wagen springen aus den Gleisen, stürzen aber nicht um. Von den 170 Passagieren wird niemand nennenswert verletzt.
Das Unglück passiert gegen 7 Uhr bei Chaulnes bei Amiens auf der Strecke Lille-Paris.
Ursache ist vermutlich das plötzliche Absacken des Gleisbettes aufgrund der starken u. ergiebigen Niederschläge der vergangenen Tage.

Quelle (Auszug): ex Wetter-Almanach

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