Welcome, Guest
Username: Password: Remember me
  • Page:
  • 1

TOPIC:

Das "Geistige" kommt hier zu kurz 22 Feb 2008 20:48 #149883

  • H.-D. Müller Brühl +115m
  • H.-D. Müller Brühl +115m's Avatar Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
deshalb...

Das Gewitter

Urahne, Grossmutter, Mutter und Kind in dumpfer Stube versammelt sind.

's ist Mittwoch.

Da hört man von Ferne ein leises Grollen.

Mond und Sterne verhüllen sich mit schwarzen, feuchten Wolkenschleiern.

Blitze leuchten.

Und es sind versammelt in dumpfer Stube
Urahne, Grossmutter, Mutter und Bube.

Das Gewitter kommt näher mit Donnerschlag-
und noch fuenf Minuten bis Donnerstag!

Es heult der Sturm, es schwankt die Mauer,
der Regen prasselt, die Milch wird sauer-,
und in dumpfer Stube

- jetzt wissen wir's schon -
sind Urahne, Grossmutter, Mutter und Sohn.

Ein furchtbarer Krach!

Ein Blitz schlägt ein!

Der Urahne hört was und sagt: "Herein!"

Die dumpfe Stube entflammt und verglimmt
mit Urhammel, Grossbutter, Butter und Zimt...

Ein Gedicht von Heinz Erhard

/////////////////////////////////////

Nein, was bin ich heute wieder für ein Schelm ;)

Please Log in to join the conversation.

Das "Geistige" kommt hier zu kurz 22 Feb 2008 20:53 #149884

  • H.-D. Müller Brühl +115m
  • H.-D. Müller Brühl +115m's Avatar Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
Der Herbst

Im Herbst bei kaltem Wetter
fallen vom Baum die Blätter -

Donnerwetter,
Im Frühjahr dann
Sind sie wieder dran

Sieh mal an.

Gedicht von Heinz Erhard

Please Log in to join the conversation.

Das "Geistige" kommt hier zu kurz 22 Feb 2008 23:17 #149885

  • Gewitterfreund
  • Gewitterfreund's Avatar
  • Visitor
  • Visitor
...das waren noch Winter ...
Zum Glück kann so was heute nicht mehr passieren.



Der Eispeter

Als Anno 12 das Holz so rar
und als der kalte Winter war,

Da blieb ein jeder gern zu Haus;
Nur Peter muss aufs Eis hinaus.

Da draußen, ja, man glaubt es kaum,
Fiel manche Krähe tot vom Baum.

Der Onkel Förster warnt und spricht:
"Mein Peter, heute geht es nicht!"

Auch ist ein Hase bei den Ohren
Ganz dicht am Wege festgefroren.

Doch Peter denkt: Tralitrala!
Und sitzt auf einem Steine da.

Nun möchte Peter sich erheben;
Die Hose bleibt am Steine kleben,

Der Stoff ist alt, die Lust ist groß;
Der Peter reißt sich wieder los.

Na richtig! Ja, ich dacht' es doch!
Da fällt er schon ins tiefe Loch.

Mit Hinterlassung seiner Mütze
Steigt Peter wieder aus der Pfütze.

Bald schießt hervor, obschon noch klein,
Ein Zacken Eis am Nasenbein.

Der Zacken wird noch immer besser
Und scharf als wie ein Schlachtermesser.

Der Zacken werden immer mehr,
Der Nasenzacken wird ein Speer.

Und jeder fragt: Wer mag das sein?
Das ist ja ein gefrornes Stachelschwein!

Die Eltern sehen nach der Uhr:
"Ach, ach! Wo bleibt der Peter nur?"

Da ruft der Onkel in das Haus:
"Der Schlingel ist aufs Eis hinaus!"

Mit einer Axt und stillem Weh
Sucht man den Peter hier im Schnee.

Schon sieht man mit betrübtem Blick
Ein Teil von Peters Kleidungsstück.

Doch größer war die Trauer da,
Als man den Peter selber sah.

Hier wird der Peter transportiert,
Der Vater weint, die Träne friert.

Behutsam läßt man Peters Glieder
Zu Haus am warmen Ofen nieder.

Juchhe! Die Freudigkeit ist groß;
Das Wasser rinnt, das Eis geht los.

Ach, aber ach! Nun ist's vorbei!
Der ganze Kerl zerrinnt zu Brei.

Hier wird in einen Topf gefüllt
Der Peters traurig Ebenbild.

Jaja! In diesem Topf von Stein,
Da machte man den Peter ein.

Der, nachdem er anfangs hart,
Später weich wie Butter ward.

Wilhelm Busch (1832 - 1908 )

Please Log in to join the conversation.

  • Page:
  • 1
Moderators: Tobias FerrariMarkus Brotschi
Time to create page: 0.105 seconds
Go to top
JSN Boot template designed by JoomlaShine.com