Danke Alex, was mir aber nicht klar ist, ist die Frage, wie hoch denn die Mortalität ist? Wieviele Fische gelangen durch den Fisspass und wieviele machen den Abstieg durch die Turbine. Ich habe mal auf dem Netz etwas recherchiert und bin fast schon geschockt. Ich habe selbst schon mit Experten der Fischerei Kontakt gehabt, bei denen hat das allerdings nicht so dramatisch getönt, wie ich in einem Artikel gelesen habe:
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/bstuecke/15840/index.html
Gemäss diesem Artikel soll es wirklcih so sein, dass jeder 3. Fisch, der flussabwärts wandert beim passieren einer Turbine stirbt. Sorry, aber das kann ich fast nicht glauben... dem werde ich mal nachgehen. Denn das würde ja wahrlich bedeuten, dass unsere Flüsse leer sein müssten oder aber, dass die Fische nicht mehr wandern können...
Eins der Probleme, wie man mir sagte, sollen die Druckverhältnisse in der Turbine sein. Denn nach der Turbine herrscht Unterdruck (im Saugrohr), vor der Turbine Überdruck. Ich spreche hier vorwiegend von grossen Kaplan-Turbinen, welche in den grossen Flüssen mit wenig Gefälle zum Einsatz kommen. Francis oder gar Pelton-Turbinen sollten für Fische kein Problem darstellen, da sie meist einen Feinmaschigen Rechen mit weniger als 2cm Stababstand haben, wo die grösseren Fische nicht mehr passieren. Kommt allerdings ein Fisch trotzdem in so eine Anlage, dann ist er wohl mit 100% Sicherheit tot. Das ist für mich nachvollziehbar, dass er das nicht überlebt.
Ich frage mich aber, wieso ein Fisch sich in eine Turbine "ziehen" lässt. Ich habe z.B. schon Enten beobachtet, welche vor einem Kraftwerk schwimmen. Die lassen sich mit der Strömung genau so weit treiben, bis sie von selbst (und ohne wegzufliegen) wieder selbst wegpaddeln können. Ein gesunder Fisch - wie man mir sagte - kann das auch. Ein kranker Fisch allerdings, den wird die Turbine irgendwann kriegen. Die Frage ist dann einfach, ob er nicht auch sonst gestorben wäre. WIe es aber bei flussabwärts wandernden Fischen aussieht, das ist für mich nun tatsächlich eine neue Frage. Wenn ein Fisch nämlich abwärts wandern will, dann wird er sich im Fluss treiben lassen, bzw. mit dem Wasser schwimmen. Und ob er dann nicht "schlau" genug ist, den Weg durch die Turbine zu meiden, das wird offenbar nun erforscht, bzw. es wird erforscht, wie man einem Fisch den Weg durch die Turbine versperren kann und er die Fischaustiegshilfe findet. Wir haben auf allen unseren Anlagen so eine Aufstiegshilfe und zumindest in 3 der Fischtreppen, wie sie auch genannt wird, finden wir beim Reinigen (da wird die Treppe kurzfristig trockengelegt) regelmässig zahlreiche Fische.
Hmm, nun sind wir ein wenig OT geworden... schlimmstenfalls müsste ein Mod halt die Topics trennen...