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Klimaerwärmung - quo vadis? 09 Jan 2009 22:38 #156017

  • kurt aus oberdorf bl
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Es ist doch noch nicht lange her, da wurde jeder, der nur das kleinste Fragezeichen hinter die angeblich katastrophalen Folgen der Klimaerwärmung setzte, als Klimaleugner abgestempelt.

In letzter Zeit liest man von Forschungsergebnissen, die die angemeldeten Zweifel nicht unbedingt als falsch erscheinen lassen. Da wird neu gewissen Zyklen der Meeresströmungen in Atlantik und Pazifik so viel Bedeutung beigemessen, dass diese die Erderwärmung in den nächsten 20 bis 30 Jahren aufhalten bzw. sogar für eine Abkühlung des Planeten sorgen könnten. Bei den Zyklen der Meeresströmungen befindet man sich offenbar zuirzeit in einer kalten Phase. Was die Sonnenaktivität anbelangt, ist diese seit dem letzten Minimum im Jahre 2007 gering geblieben. Ein längeres Verharren auf dieser Stufe könnten ebenfalls Anzeigen für ein kälteres Klima sein.

Das Klima hat sich in den letzten Jahrzehnten erwärmt, das lässt sich ja unschwer belegen. Die neuen Forschungsergebnisse sprechen aber zumindest gegen die These einer beschleunigten Erwärmung, die vielleicht gewissen Nebeneffekten einfach zu wenig Rechnung getragen hat. Es würde mich nicht überraschen, wenn auch in Zukunft weitere solcher Nebeneffekte neu erforscht würden. Auszuschliessen ist dabei aber nicht, dass es durchaus auch solche sein können, die in die entgegengesetzte Richtung gehen.

Was meint ihr zur ganzen Entwicklung?

Beste Grüsse

Kurt

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Klimaerwärmung - quo vadis? 10 Jan 2009 02:13 #156020

  • Nicolas
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Hallo

Im Zusammenhang mit einer globalen Temperaturveränderung wird meiner Meinung nach den Meeresströmungen viel zu viel Bedeutung beigemessen. Strömungen können die vorhandene Energie anders verteilen, aber sicher nicht vernichten oder produzieren. Wenn also Strömungen ändern, kann es an einem bestimmten Ort kühler werden, gleichzeitig muss es dann aber an einem anderen Ort wärmer werden.

Aus diesem Grund bin ich auch strikte gegen die beliebte Theorie, ein Abstellen des Golfstroms hätte eine neue Eiszeit zur Folge. In den Eiszeiten waren nicht nur Europa, sondern auch Nordamerika und andere Gebiete vergletschert - und dort gibt es keinen Golfstrom. Das Phänomen Eiszeit war global, bei der Golfstrom-Theorie hätte es sich nur auf Europa beschränken dürfen, und in anderen Gebieten hätte es gleichzeitig viel heisser sein sollen als heute. Als tatsächliche Ursache der Eiszeiten kommen für mich Schwankungen bei der Sonnenaktivität in Frage, oder Ereignisse, die die Atmosphäre global verdunkelten.

Was aber durch den Golfstrom verursacht sein könnte, sind Winter wie derjenige, den Europa momentan erlebt. Westwind fehlt in letzter Zeit völlig - und selbst ohne Golfstrom wären die West-Lagen noch immer milder als die heutigen Nord- und Ost-Lagen.

Grüsse
Nicolas

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Klimaerwärmung - quo vadis? 10 Jan 2009 09:50 #156022

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http://www.realclimate.org/index.php/archives/2008/11/mind-the-gap/

Leider nur auf Englisch.

Ein abstellen des Golfstroms hätte eine Abkühlung und eine erhöhte Albedo im Europäisch-Russischen Raum zur Folge, was kühlend auf das globale Klima wirken würde. Wohl würde auch der Ausgleich der Temperaturen von Nord nach Süd behindert (?), was die Kälte im Norden besser schützen würde (?). Eine Lösung des durch die Klimagase verursachten Wärmehaushalts wäre das nicht oder allenfalls lokal / oder temporär.

Leider stossen wir bereits mehr Klimagase aus, als das im schlimmsten Szenario von der Ipcc vorgesehen ist. Auch schmelzen die Gletscher und das Meereis im Norden viel schneller, als in jedem Szenario. Es ist also im Endeffekt umgekehrt: Die Auswrkungen des Klimawandels sind stärker, als in jedem IPCC Report.

Auch eine (hypothetische) Abkühlung würde uns nur dahin bringen, was in den Modellen drin war.

Es sieht eher danach aus, dass das Klima labiler ist, als gedacht. Damit wäre die "verdaubare" Schwelle von 2 Grad global auch tiefer.

Und unsere ganzen Sparbemühungen machen die Energie nur billiger, da das Angebot gleich bleibt. Ich werde in einer Buchbesprechnung einmal darauf zurückommen (Das Grüne Paradoxon von Sinn). Das Co2 Problem muss global angegangen werden, sonst bringt das leider nichts. Auch das Verhalten der Anbieter ist eine Black-Box.

Gruss Andreas

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Klimaerwärmung - quo vadis? 15 Jan 2009 09:24 #156167

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Leider stossen wir bereits mehr Klimagase aus, als das im schlimmsten Szenario von der Ipcc vorgesehen ist. Auch schmelzen die Gletscher und das Meereis im Norden viel schneller, als in jedem Szenario. Es ist also im Endeffekt umgekehrt: Die Auswrkungen des Klimawandels sind stärker, als in jedem IPCC Report.


Nun ich glaube von einer Beschleunigung im Moment zu reden ist schlichtweg falsch. Seit nunmehr 8 Jahren haben wir keine Erwärmung mehr, die Temperaturen verharrten auf einem hohen Niveau und sind in den letzten zwei Jahren eher gefallen und sogar J. Hansen hat in seiner Analyse über das Jahr 2008 seine Prognose von 0.2°C Erwärmung pro Dekade auf "nur" noch 0.15° C reduziert!
http://www.columbia.edu/~jeh1/mailings/2009/20090113_Temperature.pdf

Gruss

Gaudenz

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Klimaerwärmung - quo vadis? 15 Jan 2009 10:18 #156169

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Hier die Zonal Means:

http://data.giss.nasa.gov/gistemp/tabledata/ZonAnn.Ts.txt

Die Südhalbkugel ist im neuen Jahrtausend stabil geblieben. Das ist beruhigend.

In hohen Norden ist die Erwärmung dagegen weitergegangen und das ist die schlechte Nachricht für uns, Europa liegt nun relativ nördlich und hängt am Islandtief....

...ausserdem sind wir in einem eher sehr langen Sonnenfleckenminimum, was auch (wenn auch kleine) Auswirkungen auf das Klima hat. Ausserdem war 2008 ein starkes La Nina Jahr, was zu dem "kühlen" Jahr geführt hat (1998 war ein extremes El Nino Jahr, was zum Rekord geführt hat).

Die nächsten Jahre werden spannend. La Nina kein Thema mehr, das Minimum durchschritten.

Die Finanzkrise hat schön gezeigt, wie verletzlich und vernetzt unsere Welt ist. Und wie wenig wir in der Lage sind, ungesunde Entwicklungen zu sehen oder sehen zu wollen. Beim Klima ist das wohl auch nicht anderst.

Gruss Andreas

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