Das Grüne Paradoxon von Hans-Werner Sinn, erschienen im Eco Verlag
Der dicke Schinken liest sich spannend und gut. Die Klimaproblematik wird kurz abgehandelt. Die Grundsatzfrage, den Co2 Ausstoss zu beschränken, wird nicht in Frage gestellt.
Sinn geht die Problematik von der Angebotsseite an und beleuchtet und erklärt die Zusammenhänge zwischen Kyotoprotokoll und dem EU-Emissionszertifikatshandel. Ganz kritisch ist Sinn gegenüber der Politik von Deutschlands. Er stellt sich richtigerweise die Frage, ob am Ende durch eine grüne Politik die Angebotsländer den Markt mit Energie überschwemmen und somit der Klimawandel verstärkt wird. Eine Lösung hat Sinn natülich auch nicht.
Auch blendet er das Thema Versorgunssicherheit komplett aus. Ein Thema, das gerade jetzt wieder extrem aktuell ist. Er geht eher von der Annahme aus, dass es auf absehbare Zeit genügend Energie hat bzw, dass man den Co2 Ausstoss eigentlich im Moment „nur“ wegen dem Klima beschränken sollte und fossile Ressourcen für Generationen eher genügend vorhanden sind.
Die deutsche (Energie)-Politik kommt nicht gut weg. Ein Wirrwarr von Gesetzen und sehr teuren und zum Teil ineffizienten Massnahmen. Auch spricht er die Problematik der erneuerbaren Energien an, dass die anfallen, wenn der Bedarf nicht unbedingt da ist. Das sollten sich unsere Grünen einmal merken, dass der Grimsel eine wunderbare grüne Energiechance wäre!!!
Auch wenn mich das Buch manchmal ein wenig überfordert hat (das ist ein Volkswirtschaflter), zeigt es doch die Problematik von der ökonomischen Seite her auf. Wenn man beim Co2 was machen will, muss das Problem global angegangen werden.
Prädikat: Lesenswert und für ein Sachbuch spannend geschrieben!