Der erste Frühlingsmonat war mit einem Temperaturdefizit von 2,2°C gegenüber der Normwertperiode 1981-2010 der kälteste März seit meinem Aufzeichnungsbeginn 1997 und laut Meteo Schweiz in unserer Region der kälteste März seit 1987. 92:50 Sonnenscheinstunden reichten nur für 77% der normalen März-Sonnenscheindauer und mit 74,2 l/m² verzeichneten wir 93% des langjährigen Märzmittels. Im Vergleich zum extrem sonnigen, trockenen und warmen Vorjahr war es 4,8°C kälter, die Sonne schien 157 Stunden kürzer und wir hatten 52,2 l/m² mehr Niederschlag. Eher überraschend: die 8 km von Schwörstadt entfernte DWD-Wetterstation Rheinfelden war in den letzten Jahren oft die sonnenreichste DWD-Station der gesamten Republik. Im März 2013 jedoch genau das Gegenteil: mit 90 Stunden Sonnenschein war Rheinfelden das Schlusslicht sämtlicher DWD-Stationen.
Der erste meteorologische Frühlingsmonat begann trotz Hochdruckeinfluss mit einer für die Jahreszeit eher ungewöhnlich zähen Hochnebeldecke. Gemäss langjähriger Statistik liegen die Auflösungschancen anfangs März bei 70%. Es dauerte jedoch bis zum Nachmittag des 3. März, bis wir die Sonne zum ersten mal in diesem Monat zu Gesicht bekamen. Tagsüber Frühling mit Sonne und 2-stelligen Höchsttemperaturen, nachts Winter mit Frost, das war die Devise der folgenden 5 Tage. Mit 9:30 Stunden Sonnenschein registrierten wir am 4. die höchste Tages-Sonnenscheindauer des Monats und am 6. März verzeichneten wir mit 15,7°C die höchste Temperatur seit dem 3. November 2012, die folgenden Nächte waren jetzt wieder frostfrei. Die erste Märzwoche war somit 1,9°C zu kalt, niederschlagsfrei und die Sonnenscheindauer erreichte schon 24% der normalen März-Sonnenscheindauer. Ein Tiefdruckausläufer vom Atlantik bis zum Mittelmeer brachte uns am 8. den ersten Märzregen. Die frostfreien Folgetage brachten uns wechselnd bewölktes Wetter mit einzelnen Regenschauern, die Tageshöchsttemperaturen blieben jedoch nach wie vor im 2-stelligen, frühlingshaften Bereich. Während der Norden und die Mitte der Republik schon seit Tagen mit Dauerfrost und ergiebigen Schneefällen kämpfte, dauerte es bis zum 13. März, bis die abgeschwächte Kaltfront mit Nachtfrösten in unsere Region vordrang. Ein starker, extrem begrenzter Schneeschauer bescherte uns am 14. März um 14:30 Uhr innerhalb 15 Minuten eine Schneedecke von 4 cm Höhe und die Temperatur sank in nur 20 Minuten von +0,6°C auf –2,0°C. Nur ca. 3 km westlich im Bereich Riedmatt gab es zu diesem Zeitpunkt bei strahlendem Sonnenschein absolut keinen Niederschlag. „Märzenschnee“ tut nimmer weh, ein alter Wetterspruch bewahrheitete sich wieder: trotz strengem Nachtfrost und Tagestemperaturen um den Gefrierpunkt verschwand die Schneedecke bedingt durch die schon recht kräftige Märzsonne am Folgetag vollständig. Am frühen morgen des 16. März registrierten wir mit –5,4°C die tiefste Temperatur des Monats. Bis zum 21. März hatten wir dann wechselhaftes, aber frostfreies „Aprilwetter“ mit täglichen Regen- und Graupelschauern, am Abend des 20. März sogar begleitet von Blitz und Donner. Ein kleines Zwischenhoch bescherte uns am 22. mit 9 Stunden Sonnenschein und einer Höchsttemperatur von 14°C ein Hauch von Frühling. Danach stellte sich wieder sonnenarmes Wetter mit einzelnen Regenschauern ein. Mit der Zufuhr von feuchter Polarluft aus Nord-Ost gingen die Schauer am 25. März in Schnee über und nach einer frostigen Nacht schrammten wir bei leichtem Dauerschneefall am Folgetag mit einer Tageshöchsttemperatur von 0,4°C nur knapp an einem Eistag vorbei. Der Gründonnerstag wurde zum „Weißdonnerstag“, innerhalb nur 2 Stunden fielen bei leichtem Frost 7 cm Neuschnee. Die restlichen Märztage brachten uns meist trübes Schauerwetter mit für die Jahreszeit bescheidenen Temperaturen, wobei sich der Ostersonntagmorgen wieder weihnachtlich weiß präsentierte. Der Frühling lässt weiter auf sich warten, laut Meteo Schweiz war es seit 1922 in unserer Region Ende März nicht mehr so kalt. Vielleicht sollten wir künftig Ostern am 25. Dezember feiern, die letzten Weihnachtstage war es nämlich viel wärmer.
Viele Grüße Helmut