Hallo,
hier in der Straße ist auch ein Kindergarten, um die Ecke eine Grundschule, dazu sind in der Nähe das Schulzentrum (noch eine Grundschule, Gymnasium, Berufsschule), die Lebenshilfe (Einrichtung für Behinderte) und die Kreishandwerkerschaft mit dem Lehrbauhof und Ausbildungszentrum des Handwerks. Außerdem ist die Straße die Einfallstraße für die Pendler, die in den Dörfern östlich der Stadt wohnen. Da ist morgens der Teufel los, die Autos, Busse und andere Fahrzeuge fahren in beiden Richtungen dicht an dicht, dazwischen Mopeds und Kampfradler, die sich an keinerlei Verkehrsregeln halten. Die jugendlichen Fußgänger, die wenigen, die es noch gibt, haben garantiert Stöpsel mit dröhnender Musik in den Ohren und die Augen auf dem Smartphone. Es ist ein Wunder, dass nicht jeden Tag einer von denen über den Haufen gefahren wird, weil die ja gar nicht mehr mitkriegen, was um sie rum passiert.
Im Laufe des Tages, zum Glück verteilt, wollen die auch alle wieder nach Hause. Müttertaxis blockieren jede freie Fläche nahe den Schulen und die Damen werden zu Hyänen, wenn ihnen eine andere den Parkplatz wegschnappt. Dabei wohnen die meisten gar nicht so weit weg oder könnten den Bus nehmen. Aber nee, die Kinder sind zu verzärtelt oder es regnet oder im Bus könnte ein Drogendealer sitzen und das Kind zu Unheil verleiten .... Gründe gibt es immer.
Philipps Mutter hat mal erzählt von einem Kind, das eine Strecke von 100 Metern mit dem Auto gebracht wird, weil die Mutter es nicht laufen lassen will, in Sachsenhausen, wo man keine großen Befürchtungen haben muss. Das Kind ist kugelrund, weil es sich nie bewegen darf.
Spannend wird es noch, wenn demnächst Schnee und Eis die Straßen bergauf zu den Schulen zu Rutschbahnen machen. Aussteigen und zu Fuß gehen? Häh? Diese Kids?