Der Frühling macht seinem Namen alle Ehre... Denn er kommt ausgesprochen früh. Nach einem Spaziergang am Sarnersee entdeckte ich blühende Rosen bei einer Lufttemperatur von etwa 8 °C. Und Vögel bauen ihre Nester und unser Laubbaum trägt immer noch Geäster mit Blättern. Kommende Woche werden infolge Westwindwetters Temperaturen von bis zu 12 °C erwartet. Mich würde es nicht verwundern, wenn die ersten Sträucher und Bäume bereits wieder zu spriessen beginnen werden.
Wie schon der vergangene Sommer, dem immerhin zwei Wochen im Herbst zu Gute kamen, war der Winter - wenn man ihn überhaupt noch so nennen darf - bisher eine herbe Enttäuschung. Das Blatt scheint sich weiterhin nicht wenden zu wollen, da sich über Mitteleuropa nachwievor keine kalte Nord- oder Nordost-Strömung einstellt, die bei uns einen durchgreifenden Wintereinbruch zur Folge hätte.
Was den Schnee in den Berglagen anbelangt: Für den sieht es mindestens bis nächsten Freitag nicht besser aus. Die vom Westwind hervorgerufenen hohen Temperaturen und die damit auf knapp 2000 Meter ansteigende Schneefallgrenze werden die minimalen Schneemengen, die momentan vorhanden sind, grösstenteils verschwinden lassen. Dass an Weihnachten wenigstens ein Meter natürlicher Schnee auf 1500 m.ü.M. liegen wird, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Denn dazu bräuchte es mindestens eine ausgeprägte Kaltfront mit Luftmassen grönländischer oder arktischer Herkunft, was sich auf den Ensemble-Vorhersagen bis anhin lediglich mit geringer Wahrscheinlichkeit abzeichnet. Und wenn infolge des Schneemangels technischer Schnee eingesetzt wird, werde ich es vorziehen, Velo zu fahren als dass ich diese Schmach unterstütze. Ausserdem macht der technische Schnee das Skierlebnis zum Albtraum, da dieser Eisklumpen entstehen lässt, welche die Skier verkratzen und abgesehen davon starken Muskelkater verursachen.