In der Wetterzentrale hat dies schon jemand gepostet,aber ich möchte euch dies hier nicht enthalten.
Aktueller Bericht
Hier noch ein kleiner Part vom Interview eines Ozeanographen!
Science: Steht Europa eine neue Eiszeit ins Haus?
Quadfasel: Nein, wir werden sicherlich keine europäische Eiszeit erleben.
Science: Was passiert wenn der Golfstrom ganz ausbleibt?
Quadfasel: Der Golfstrom wird nicht ausbleiben, er könnte sich aber abschwächen. Einfach gesprochen besteht er aus zwei Komponenten. Die eine wird durch die Passatwinde angetrieben und zirkuliert im subtropischen Atlantik. Das ist die überwiegende Menge des Wassers. Ein Teil dieses warmen Wassers wird nach Norden geleitet. Dort kühlt es sich ab, sinkt ab und fließt in der Tiefe zurück nach Süden. Diese Umwälz-Zirkulation ist für das europäische Klima bedeutsam. Sie wird sich abschwächen, wenn die Tiefenströmung, wie gemessen, weiter abnimmt.
Wenn sie komplett ausfällt, führt es zu einer Abkühlung von vier Grad Celsius über Europa. Man muss aber berücksichtigen, dass wir gleichzeitig eine globale Erwärmung haben, die dagegen wirkt. Ich rechne damit, dass die Erwärmung in Europa daher schwächer ausfällt als im globalen Mittel.
Science: Wie nahe sind wir diesem Szenario?
Quadfasel: Die Daten der aktuellen Studie stammen aus den letzten fünfzig Jahren. Während dieser Zeit gab es eine Abschwächung mit dem stärksten Sprung vor etwa zwanzig Jahren. Das Team um Bryden hat gegenüber den 1950er Jahren eine Abschwächung von etwa 20 Millionen Kubikmetern pro Sekunde auf etwa 14 Millionen gemessen, also rund dreißig Prozent. Der mögliche Fehler bei diesen Messungen ist aber sehr groß. Es könnten genauso gut zehn oder 50 Prozent sein.
Science: Sie schreiben in Ihrem Kommentar zu Brydens Artikel von sprunghaften Veränderungen der Strömungen. Wann könnten diese auftreten?
Quadfasel: Das sind Ergebnisse von Modellexperimenten, die idealisiert sind. Da hat man festgestellt, dass ein verstärkter Süßwassereinfluss in den Nordatlantik zunächst zu einer langsamen Abnahme der Umwälz-Zirkulation führt bis sie irgendwann plötzlich umkippt. Dann kommt kein warmes Wasser mehr nach Norden, sondern biegt schon vorher wieder ab und fließt nach Westen zurück. Diese Experimente hat man gemacht, um den Prozess zu verstehen, man kann aber keine Vorhersage daraus ableiten.
Science: Glauben Sie, dass der vom Menschen verursachte Kohlendioxid-Ausstoß die Ursache der beobachteten Änderungen ist?
Quadfasel: Ich glaube, dass er eine der Ursachen ist. Es ist bei diesen Untersuchungen sehr schwierig, die vom Menschen gemachten Änderungen von natürlichen Schwankungen zu unterscheiden. Bei der globalen Erwärmung ist man sich heute sicher, dass der Kohlendioxid-Ausstoß dazu beiträgt. Die Erwärmung hat dazu geführt, dass der Wasserkreislauf in der Atmosphäre zugenommen hat. Dadurch wird auch der Niederschlag und der Süßwasserzufluss im Nordatlantik stärker. Man hat bereits vorhergesagt, dass das die Umwälz-Zirkulation und den Wärmetransport nach Norden abschwächen könnte. Bryden hat jetzt erstmals Messungen durchgeführt, die darauf deuten, und damit Fakten geschaffen.