THEMA:

...einzelne Störungen haben kaum jemals grössere Schneefälle gebracht. Dazu braucht es eine kräftige gegen das jeweilige Gebiet gerichtete Ströumung mit entweder verschiedenen Störungen, oder fechte Luftmassen, die zum abregenen gezwungen werden. Und die 1. Störung nach einer längeren trockenen Perioden ist kaum dazu geeignet die grosse Schneemasse zu bringen.

Die grossen Schneemassen kommen meistens erst im Januar / Februar. Ausnahmen gibt's wie 1974 oder 1991. Supergute Schneeverhältnisse zu Weihnachten sind eher die Ausnahme als die Regel.

Die 9oer waren, vorweihnachtlich gesehen, klar besser als die 80er. Nun scheint sich das Blatt seit 2002 wieder zu wenden. 2002 in Flims grün mit Dauerregen, 2003 ok, 2004 unten ok aber oben eine Mondlandschaft und 2005 ?

Wird wohl eher zu trocken als zu nass. Immerhin tröstlich, dass der Winter für Langfristprognostiker die schwierigste Jahreszeit ist. 50/50. Soviel zu Röder, Kats und Co!

Gruss Andreas

Ich hatte es geahnt, nein, besser gesagt befürchtet: eine Zonalisierung wird im zum Ende der kommenden Woche immer wahrscheinlicher. Zunächst dürften wir - von GFS, GME und EZ recht einheitlich gezeigt - noch einmal die Lage "Trog Mitteleuropa" bekommen, dies leider mit nicht sonderlich niedriegen 850hPa-Temperaturen (zwischen -2°C und -5°C), weshalb nur in Lagen oberhalb von 300-500 m winterliches Wetter mit geschlossener Schneedecke zu erwarten ist.

Anschließend scheint sich aber eine Strömungsumstellung anzubahnen, welche dem Winter zumindest für einige Zeit den Garaus machen dürfte. Statt der noch vor kurzem favorisierten (leider nicht sehr höhenkalten) Ostlage mit Kaltlufttropfen/Höhentief und damit fortdauernder Abkopplung von atlantischen Teifdruckeinflüssen wird nun im Gegenteil eine nachfolgende Ankopplung berechnet. Besonders deutlich ist dies bei GME 00z zu sehen, wo schon am Mittwoch der Mitteleuropatrog seine Fühler in Richting Westen ausstreckt und eine mäßig milde und feuchte Westlage mit Steuerzentrum südlich von Island/westlich von Schottland einleitet.

Zunächst antizyklonaler und verzögert sieht auch GFS 06z den Prozeß der Zonalisierung. In ihrer Durchschlagskraft anfangs noch ein wenig behindert durch das Sibirenhoch und nördlich verschoben durch ein kräftiges Hoch westlich von Portugal stellt sich aber auch hier eine westliche Strömung ein. Jeder neue Lauf bewegt sich nun mehr in diese Richtung. Bezeichnend und erschreckend für Winterfreunde ist das Hoch vor der Iberischen Halbinsel. Denn in der Vergangenheit war ein solches Hoch stets Garant einer langlebigen zonalen Strömung. Bei einem west/nordwestlichen Trogeinbruch (Ende einer Tiefdruckkette) weicht es dann etwas auf den Atlantik (reicht vielleicht für Schnee bis 800/600 m), bei vorübergehender Beruhigung auch gerne ins Mittelmeer...

Sollte sich dieser Trend weiter festigen, sehe ich die Winterfelle mehr und mehr davonschwimmen...

Viele Grüße
Christian

(Karten verfallen - 06z als Beitragsgrundlage)

Ja ein Hochdruckgebiet wird uns ab kommender Woche bis Mitte Dezember beschäftigen, was dann kommt ???Hat uns GFS im Herbst nicht mit den schönsten Kaltwetterlagen im GKB bei Stange gehalten ?

Irgendwie erinnert mich das ein wenig an 2004.

Gruss Andreas

nach richtiger Westlage sieht da garnichts aus. Das ist alles so ungleichmässig und die Tiefs haben nicht genug Kraft um überhaupt lange durchhalten zu können. Eine beständige Westwetterlage wurde durch viel grössere Tiefs über Island und Skandinavien gesteuert, da ist dieses Tief ein Witz.

Grüsse

er meint wohl eine (sehr) nördliche Westlage, die den Alpen den schönsten Sonnenschein bringt. Unten dann Nebel.

Andreas

Ok, da ist was dran. Aber ein Grönlandhoch allein macht noch keinen Winter. Es sollte sich schon nach Süden erstrecken oder gerne auch nach Südosten und eine südliche Westelage unterstützen

Gruß,
Philipp

Siehe unten

Hallo,

zum Leidwesen vieler Kaltwinter-Fans muss ich dir in diesem Punkt zustimmen. Die Anzeichen für eine zunehmende Zonalisierung gegen Ende der ersten Dezemberdekade verstärken sich. Ich gehe davon aus, dass dieser Trend sich in der zweiten Dezemberhälfte weiter verstärken und dann in einen sehr milden Januar überleiten wird. Offenbar stehe ich mit meiner Prognose, die eine starke Analogie zum Winter 1987/88 sieht, inzwischen nicht mehr alleine da (siehe zum Beispiel die Winterprognose von W. Röder).

Gruß
Markus

da sieht es doch jetzt wieder besser aus den nur noch NOGAPS und GFS sehen im 0 z Lauf eine schlechte Ausgangslage.

Grüsse

nicht unbedingt. Schaut man auch die Temperaturverteilung z.B. von USA / kanada an, dann ist der Süden kalt und der hohe Norden sehr mild. Auch im neuesten Lauf eher Frontensalat, keine grossen Druckgegensätze und mässiges Grün fast überall. Die 1. Dezemberhälfte wird wohl mässig mild ausfallen.



Gruss Andreas

Hallo Matthias,

nicht nur NOGAPS und GFS, welches zumindest in seinem 06z-Lauf ebenfalls allenfalls berglandwinterlich ist. Da wird der gute Ansatz ab dem 10. weggebügelt und eine nördliche Westlage mit Frankreich-Alpen-Hoch hält Einzug. Später dann West- bis Nordwestlage. Nein, auch GME bleibt leider weiter bei seiner Variante des zunehmenden Atlantikeinflusses.

Möge eine EZ-ähnliche Lösung gewinnen!

Viele Grüße
Christian

P.S.: Man bedenke, daß es auch jetzt erheblich wärmer ist als viele letzte Woche noch erwartet hätten. 9,6°C hatten wir vor einer knappen Stunde (aktuell 8,6°C) und das Minimum lag mit 7,3°C auch recht hoch.

Das neue EZ 12z hat sich leider den anderen Modellen angenähert und läßt den schönen Ansatz ebenfalls ungenutzt. Der Keil kippt nach Südosten weg, eine nördliche Westlage entsteht. Die Streuung der GFS-Esembles nimmt ebenfalls ab. GME 12z bastelt jetzt am von Thomas eingeworfenen Mitteleuropahoch. Ein Jammer!