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2005 wieder ein warmes Jahr! 29 Dez 2005 17:55 #119480

  • Arne Thiem
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2005 setzte sich in Deutschland ein Trend fort, der 1988 begann. Mit einer Ausnahme - 1996 - lagen die Temperaturen seither über dem langjährigen Durchschnitt. «Es geht weiter nach oben», sagt Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Der Klimawandel zeigt inzwischen sichtbare Folgen: Pflanzen blühen früher, Früchte werden früher reif, und auch die Heuernte findet deutlich früher statt.

Ein Temperaturplus von 0,8 Grad haben die DWD-Meteorologen für 2005 bis zum 26. Dezember ausgerechnet. Die stärksten Ausschläge nach oben brachte der Januar, der um 2,5 Grad zu warm ausfiel. Im Oktober war es 2,0 Grad zu warm, im April 1,9 Grad. Nur zwei Monate waren kühler als normal, nämlich der August (-0,8 ) und der Februar (- 1,5). Schnee zu Weihnachten gab es auch in diesem Jahr nicht überall - erst am 27. Dezember lag fast ganz Deutschland nach nächtlichem Schneefall unter einer weißen Decke.

2005 war insgesamt deutlich sonniger und ein wenig trockener als Durchschnittsjahre. Als Vergleichsperiode dienen international die Werte von 1961 bis 1990. Das Jahr 2004 war um 0,7 Grad zu mild ausgefallen.

«Der Frühling kommt früher»

Ob extreme Wetterereignisse wie die starken Regenfälle, die Teile Süddeutschlands im Juni und August unter Wasser setzten, oder der gewaltige Wintereinbruch Ende November im Münsterland ein Teil des Klimawandels sind, steht nach Ansicht der Offenbacher Klimaexperten nicht zweifelsfrei fest. «Von der Meteorologie her ist das kein Beweis», sagt Lux. «Niederschläge nehmen nicht generell zu.» Das Bild sei anders als bei den Temperaturen uneinheitlich. So könne zwar an manchen Messstationen viel mehr Regen fallen als zu erwarten, an anderen dagegen registrieren die Meteorologen ein Defizit an Niederschlägen.

Sicher ist, dass sich die heimische Pflanzenwelt auf die höheren Temperaturen eingestellt hat. «Der Frühling kommt früher», sagt der DWD-Phänologe (Pflanzenbeobachter) Ekko Bruns. Die Hasel als eine der charakteristischen Pflanzen blühe vielerorts schon Anfang Januar und damit drei bis vier Wochen als noch in den 50er Jahren. Äpfel würden wegen der vorgezogenen Blüte bis zu zwei Wochen früher reif, und der erste Grasschnitt sei mancherorts schon im April möglich.

Starke Stürme seltener

Anders als in Amerika sind Stürme hier zu Lande eher seltener geworden. In den vergangenen fünf Jahren habe es nach «Lothar» (Dezember 1999) keinen vergleichbar starken Orkan gegeben, sagt Lux. Von Orkan sprechen die Meteorologen, wenn die mittlere Windgeschwindigkeit in zehn Metern Höhe und offenem Gelände größer ist als 120 Kilometer pro Stunde. «Lothar» hatte Spitzenböen von über 200 Kilometern pro Stunde.

Trotz der Überschwemmungen im Süden wird 2005 vermutlich als trockenes Jahr in die Statistik eingehen: Bis November wurden drei Prozent weniger Niederschläge gemessen als im 30-jährigen Durchschnitt. «Besonders trocken war es im Herbst, beispielsweise im November mit einem Niederschlagdefizit von 33 Prozent», sagt Lux. Aber auch der März (-28 Prozent) und der Juni (-39 Prozent) seien deutlich zu trocken gewesen. Der Juli dagegen fiel mit einem Regenüberschuss von 36 Prozent viel zu nass aus.

Die Zahl der Sonnenscheinstunden lag im zu Ende gehenden Jahr um 14 Prozent über dem Durchschnitt. Vor allem der Januar, der September und ganz besonders der Oktober brachten mehr Sonne als sonst üblich.

(Quelle: dpa)

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