Es ist gerade einmal einen Tag her, da wurde noch beharrlich für Mittwoch/Donnerstag eine -10°C-Blase in 850 hPa über Deutschland gen Westen ziehend simuliert. Mittlerweile wird das Kaltluftgebiet mit jedem weiteren Lauf kleiner gerechnet, bald muß man schon um die -5°C bangen. Gut, bei GME und ECMWF gab es die -10°C nie, muß man eingestehen... Das wird in tiefen Lagen kaum noch für Dauerfrost reichen. Auch wenn die Luft dieses Mal vom Kontinent kommt.
Und das enorme Potential für die Zeit zum und nach dem Wochenende wird nun im zweiten Lauf in Folge nicht mehr genutzt, das Hoch driftet zu weit nach Südosten ab und schiebt somit jeder Möglichkeit, ein Kaltluftgebietes aus NO gen Mitteleuropa driften zu lassen, einen Riegel vor. Stattdessen steigt die Wahrscheinlichkeit einer allmählichen antizyklonalen Angliederung an den Atlantik. Zwar weiterhin keine zonale Strömung aber leider genau die falsche Seite der Medaille...
Die Ensembles lassen zwar noch ein wenig hoffen, denn der Hauptlauf ist einer der wärmsten und es existiert weiterhin eine starke Streuung zum 07. hin. Ich habe dennoch kein besonders gutes Gefühl mehr, denn ECMWF rechnet bekanntlich schon länger beharrlich die allmähliche Beendigung der Ostlage nicht zu Gunsten winterlicher Witterung. Ebenso GME.
Selten gab es übrigens eine solche Einheitlichkeit noch bei +168 h bei den Einzelläufen untereinander wie bei ECMWF...
Viele Grüße
Christian
P.S.: Wenn uns wenigstens der herrliche Schnee erhalten geblieben wäre. Aber davon ist, von Anhäufungen abgesehen, heute nichts mehr übrig.
P.P.S.: Wird 2006 ein Jahr der perfekt erscheinenden Ansätze und eines enormen und lange Zeit nicht mehr dagewesenen Potentials, welches dann haarschaf doch nicht genutzt wird? Die Pralinenschachtelgeschichte im Großen?