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Halbzeit im meteorologischen Winter 2013/2014 17 Jan 2014 11:34 #169093

  • Helmut
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Hallo zusammen,

Die erste Winterhälfte zeigt wieder einmal sehr deutlich was man von den selbst ernannten Hellsehern und „Wetterpropheten“ halten kann. Wurde im Herbst unter anderem in der Zeitschrift mit großen Buchstaben und viel roter Farbe ein sibirisch kalter Eiswinter vorhergesagt sieht es nach der ersten Winterhalbzeit jedoch eher frühlingshaft aus. Ein Tipp zu diesen hellseherischen, langfristigen Vorhersagen: am besten stellt man sich genau auf das gegenteilige Wetter dieser Vorhersagen ein.

In der Wirklichkeit fand die erste Winterhalbzeit nur auf dem Kalender statt. Mit 25 Frosttagen (die Norm wäre 32 Tage) war es 2,4°C zu warm, 56 Stunden zu sonnig und an 22 Niederschlagstagen (Norm 18 Tage)verzeichneten wir einen leicht überdurchschnittlichen Niederschlag von 136 l/m². Was jedoch sehr außergewöhnlich ist: die gesamte erste Winterhalbzeit fiel keine einzige Schneeflocke, das gab es seit Beginn meiner Aufzeichnungen 1997 erst einmal im Winter 2006/2007, dem wärmsten Winter seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen 1864. Nach den 3 zu warmen Wintermonaten Dezember (+3,6°C), Januar (+ 5,4°C) und Februar (+ 4,2°C) hatten wir in Schwörstadt in diesem Rekord-Wärmewinter 2006/2007 gegenüber der Normwertperiode von 1961 bis 1990 einen Temperaturüberschuss von 4,4°C. Vergleicht man diesen Rekordwinter mit der neuen Normwertperiode von 1981 bis 2010, beträgt der Wärmeüberschuss sogar 5,3°C.

Wenn wir bis Ende Februar noch eine durchschnittliche Winterbilanz erreichen wollen, muss sich die zweite Winterhälfte noch kräftig anstrengen. Jedoch nach der alten Bauernregel "Ist bis Dreikönig kein Winter, so folgt auch keiner mehr dahinter“ hätte der Winter in dieser Saison für die meisten bereits ausgespielt. Und tatsächlich
besagt eine Statistik vom Deutschen Wetterdienst, dass wenn es bis zum 6. Januar insgesamt wärmer als normal ist, auch der nachfolgende Winterabschnitt bis Ende Februar in 4 von 5 Fällen normal (10 %) bis zu warm (70 %) ausfällt. Natürlich sind einzelne Wintereinbrüche dabei nicht ausgeschlossen, meist sind diese jedoch nicht von langer Dauer.

Für einen Wintereinbruch bis in das Flachland bräuchten wir jetzt ein Hoch über Skandinavien und tiefen Luftdruck über dem Mittelmeerraum. Daraus resultierend würde die Strömung auf östliche Richtungen drehen und dadurch das östliche Kältereservoir anzapfen. Aktuell zeichnet sich jedoch bis auf den Nordosten der Republik noch keine
durchgreifende Wetteränderung ab.

Ein kleiner Trost an die Winterfans: denken wir an die Wetterunbilden in den USA oder in England, werden die meisten dann sicherlich der Meinung sein: Eigentlich können wir doch mit unserem Winterwetter ganz zufrieden sein.

Viele Grüße Helmut

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:) "Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist" :)
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