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RUZICA / SUSANNA brachten die Narren zum Schwanken 12 Feb 2016 01:18 #171187

  • Helmut
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“RUZICA” und “SUSANNA” brachten die Narren zum Schwanken - Die stärksten Stürme haben wir im Winterhalbjahr

Hallo zusammen,

Pünktlich zum Höhepunkt der Fasnacht bestimmten neben den Narren auch die Sturmtiefs „Ruzika“ und „Susanna“ das Tagesgeschehen. Der Grund für das stürmische Fasnachtswetter waren die anhaltenden starken Luftdruckgegensätze über dem Atlantik und Europa. Zwischen tiefem Luftdruck von Neufundland bis nach Skandinavien und hohem Luftdruck von den Azoren bis ins Mittelmeer entstand eine Art Autobahn für schnell wandernde Tiefdruckwirbel. Somit ergaben sich hervorragende Bedingungen zur Entwicklung von Sturm- und teilweise auch Orkantiefs.

Am Rosenmontag galt die Regel, je weiter südlich umso geringer die Windgeschwindigkeit. So mussten in unserer Region wegen „Ruzika“ mit Böen um 60 – 70 km/h keine Rosenmontagsumzüge abgesagt werden.
Am Fasnachtsdienstag galt dann die umgekehrte Regel, je weiter südlich umso höher die Windgeschwindigkeiten. Nachdem am frühen Nachmittag den Fasnächtlern mit „Susanna“ schon Böen um 60 km/h um die Ohren zogen, gab es mit dem Durchzug einer Kaltfront begleitet von Blitz und Donner um 18 Uhr schon Böen um 90 km/h. Pünktlich zur „Bantleverbrennung“ beruhigte sich das Wetter. Somit konnte der Abschluss der Fasnacht 2016 in Schwörstadt ohne Probleme über die Bühne gehen. Der Grund bei den Fasnächtlern, die sich nach 22 Uhr auf dem Heimweg befanden und durch eine unsichere, schwankende Gangart auffielen lag nicht unbedingt beim Promillespiegel. Mit Böen um 100 km/h, (Basel 108 km/h, Pratteln 114 km/h) zeigte „Susanna“ nochmals ihre Kraft und brachte auch promillefreie Füßgänger zum Schwanken.
Zum Wochenende hin greifen neue atlantische Tiefdrucksysteme auf uns über. Dann muss erneut mit Niederschlägen und einer erhöhten Sturmgefahr gerechnet werden.

Hier ein Überblick über die stärksten Stürme/Orkane der vergangenen 25 Jahre in unserer Region:

Auch 1990 gab es innerhalb von 3 Tagen 2 kräftige Stürme: 25.Februar 1990 Orkan Vivian und am 28.Februar 1990 Wiebke mit Böen um 100 km/h.

In allerbester Erinnerung: 26. Dezember 1999 Orkan Lothar mit Böen um 130 km/h, der stärkste Sturm an den ich mich persönlich erinnern kann, hatte bei uns ein sehr großes Schadenspotential.

18. Januar 2007: Orkan Kyrill war vielerorts der stärkste Sturm seit Lothar, uns war Kyrill jedoch gnädig gestimmt und brachte uns Böen von nur 90 km/h. Besonderheit: In der Kyrill-Sturmnacht sank die Temperatur in Schwörstadt nie unter schon fast sommerliche 15°C.

26. Februar 2010 beim Sturmtief Xynthia kam unsere Region mit Böen um 90 km/h auch glimpflich davon.

5.-6. Dezember 2013, auch bei Sturmtief Xaver mit Böen um 80 km/h gab es bei uns so gut wie keine Schäden

Interessant, an diesen Daten ist ersichtlich, dass uns die starken Stürme fast ausnahmslos im Winterhalbjahr heimsuchten. Vereinfacht erklärt hat das folgenden Grund: über dem Nordatlantik, der Wetterküche Europas, strömt im Winterhalbjahr kalte trockene Luft vom Nordpol nach Süden und stösst auf feuchte warme Tropenluft, die vom Äquator nach Norden strömt. Treffen die unterschiedlich temperierten Luftmassen aufeinander, vermischen sie sich nicht, sondern gleiten aneinander vorbei. Da warme Luft eine geringere Dichte als kalte Luft hat steigt sie entlang der Kaltfront auf. Auf der Nordhalbkugel der Erde werden die aufsteigenden Luftmassen im Uhrzeigersinn auf eine Kreisbahn gelenkt, somit entsteht ein Tiefdruckwirbel. Je stärker die Temperaturunterschiede am Anfang waren, sie sind im Spätherbst und Winter am höchsten, desto schneller weht der Wind. Erreicht der Wind eine Geschwindigkeit von mehr als 117 km/h, spricht man von einem Orkan.

Viele Grüße Helmut

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