Lieber Helmut
Bei diesem Thema geht es mir genau gleich wie Dir. Ich lasse des öfteren mal das Thema "Hitze und fehlender Niederschlag" in Diskussionen auf den sozialen Medien einfliessen. Das Ergebnis ist meist äusserst ernüchternd. Ein besorgniserregend hoher Prozentsatz der Mitschreibenden hat offenbar jeglichen Kontakt zur Natur verloren.
Ich habe oft den Eindruck, dass man am liebsten 30 schöne, heisse und trockene Wochenenden möchte und dann noch 22 Winterweekends mit Schnee und so. Die Sommerwochenenden möchte man in der grünen Natur verbringen - aber regnen darfs natürlich nicht. Nicht mal unter der Woche, denn sonst kann man nicht mit dem hippen Fahrrad zur Arbeit fahren. Und im Winter möchte man in verschneite Landschaften - aber schneien darf es natürlich ebenfalls nicht, sonst kann man nicht mehr im üblichen Schnellzugstempo mit dem Auto zur Arbeit fahren.
Jetzt im Sommer findet eine überaus grosse Zahl der Menschen diese unsägliche Hitze und das trockene Wetter "voll cool". "Endlich richtig Sommer, endlich Mittelmeerfeeling auch bei uns". Mir fällt dann jeweils fast der Kiefer auf den Tisch.... wie kann man nur der absolut unsinnigen Ansicht sein,
je heisser es ist, desto Sommer es sei. Die Leute transpirieren, alles klebt, man kann nicht mal nach draussen an den Schatten sitzen bei 37° (habe den Selbsttest gemacht).
Letzten Sonntag hatte ich die gloorreiche Idee, einen Spaziergang in einem grossen Wald zu wagen. Ich wollte einfach nicht immer drinnen sein. Aber denkste: In jeder noch so kleinen Waldlichtung knallte die Sonne runter, was das Zeug hielt. Man hatte das Gefühl, das man in einen Laserstrahl lief, wenn man den Lichtkegel erreichte. Aber auch sonst war der Wald bereits fast gleich warm wie draussen auf den Feldern. Der Waldboden dazu furztrocken. Wir gingen dann wieder nach Hause und lasen Bücher, bis sich die Bullenhitze am Abend etwas legte.
Ich freue mich regelrecht auf den heutigen Regen (so er denn wirklich kommt) und die Abkühlung auf normale Werte.
Liebe Grüsse
Markus