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Kinder Helden 06 Mär 2006 04:37 #123873

  • bub123andy
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Kinder = Helden1970 geboren bist, hat das hier mit Dir nichts zu tun.Kinder von HEUTE werden in Watte gepackt,alle anderen weiterlesen……Wenn DU als Kind in den 50zigern bis 70zigern lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, das wir so lange überleben konnten.Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurt und ohne Airbags.Unsere Bettchen waren angemalt mit Farben voller Blei und Cadmium.Die Arznei-Fläschen von der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel.Türen und Schränke waren ständige Bedrohung für unsere Fingerchen und auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten….Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.Wir verließen morgens das Haus zum spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.Niemand wusste wo wir waren und wir hatten noch nicht mal ein Handy dabei.Wir haben uns gestritten, brachen Knochen und Zähne, aber niemand wurde deshalb verklagt.Es waren eben Unfälle.Niemand hatte Schuld außer wir selbst.Keiner fragte nach Aufsichtspflicht. Kannst Du Dich noch an solche Unfälle erinnern?Wir kämpften und schlugen einander manchmal grün und blau.Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht besonders.Wir aßen Kekse, Brot mit dicker Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick, da wir immer an der frischen Luft waren.1970 geboren bist, hat das hier mit Dir nichts zu tun.Kinder von HEUTE werden in Watte gepackt,alle anderen weiterlesen……Wenn DU als Kind in den 50zigern bis 70zigern lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, das wir so lange überleben konnten.Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurt und ohne Airbags.Unsere Bettchen waren angemalt mit Farben voller Blei und Cadmium.Die Arznei-Fläschen von der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel.Türen und Schränke waren ständige Bedrohung für unsere Fingerchen und auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten….Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.Wir verließen morgens das Haus zum spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.Niemand wusste wo wir waren und wir hatten noch nicht mal ein Handy dabei.Wir haben uns gestritten, brachen Knochen und Zähne, aber niemand wurde deshalb verklagt.Es waren eben Unfälle.Niemand hatte Schuld außer wir selbst.Keiner fragte nach Aufsichtspflicht. Kannst Du Dich noch an solche Unfälle erinnern?Wir hatten im Winter dass die Haut zu platzen drohte aber keiner kümmerte sich darum, ob wir die passende Creme hatten.Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche, aber niemand starb daran.Wir hatten keine Playstation, Nintendo & Co, X-Box, Videospiele, 100 Fernsehkanäle, einen eigenen Fernseher, Computer, Dolby Surround oder Chat Räume.Wir hatten Freunde!Wir trafen sie auf der Straße oder marschierten einfach zu deren Heim und klingelten, manchmal brauchten wir gar nicht zu klingeln, sondern konnten einfach hineingehen.Ohne Termin und ohne Wissen unserer Eltern.Keiner brachte uns und holte uns wieder ab. Wie war das nur möglich?Wir dachten uns Spiele mit Holzstöcken und Bällen aus – außerdem aßen wir Regenwürmer aber die Prophezeiungen trafen nicht ein:Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen weiter und mit den Stöcken stachen wir auch nicht besonders viele Augen aus!Beim Straßenfussball durfte nur mitmachen wer gut war, wer nicht gut war, musste lernen mit der Enttäuschung klar zu kommen.Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen.Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung!Mit all dem wussten WIR umzugehen.

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Kinder Helden 06 Mär 2006 15:34 #123907

  • Constantin
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Hallo "bub123andy",

Ich habe diesen Beitrag in vager Erinnerung-habe diesen Text im genauen Wortlaut auch schon im Offtopic-Forum der Wetterzentrale gelesen. Da er mir nicht vollständig erscheint, teilweise doppelt und nicht kommentiert gehe ich davon aus dass du ihn irgendwo rauskopiert und reingestellt hast. Vielleicht beim nächsten mal die Quelle mit angeben!

Ansonsten stimme ich dem Text in Teilen zu-früher muss vieles einfacher, unkomplizierter gewesen sein.

Gruß aus Bonn

Constantin

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Kinder Helden 06 Mär 2006 19:38 #123924

  • Kerstin
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Ich hatte den Text auch schon vor etwa zwei Jahren mal per E-mail bekommen, da allerdings ordentlich hintereinander. Scheint wohl so eine Sache zu sein, die einer zum nächsten schickt wie ein Kettenbrief, aber mit wesentlich mehr Sinn dahinter.

Da ich noch zu der Generation mit Geburtsjahr vor 1970 gehöre, kann ich das schon bestätigen, was da geschrieben ist. Zumindest galt das für alle anderen Kinder, meine Mutter hat mich ja kaum mal aus dem Haus gelassen. Die hatte schon immer einen Tick fürs Moderne, wenn es ihr in den Kram paßte.

Trotzdem, das Leben war überschaubarer als heute und das gab ein Gefühl der Sicherheit, das heute keiner mehr kennt. Kinder lernten manches auch schneller und gründlicher, weil eben ihr Handeln noch Konsequenzen hatte. Man kann einem Kind hundert mal verbieten, an den Ofen zu gehen, es wird sich doch früher oder später die Finger verbrennen und erst dann die Gefahr wirklich erkennen. Wir haben uns ab und zu mal kräftig gekloppt früher, das gehörte dazu. So lernte denn auch jeder, wie weit er bei anderen gehen kann und was die sich nicht mehr gefallen lassen. Wer frech zu Erwachsenen war, kriegte eine geschmiert und das wars. Kein Gericht hat sich damit befaßt - weder mit demjenigen, der das "arme Kind" geschlagen hat, noch mit dem "armen Kind" , das um des ulitmativen Kicks willen selber was Schlimmes anstellt. Das war einem dann schon vorher ausgetrieben.

In Afrika heißt es, um ein Kind zu erziehen ist ein ganzes Dorf nötig. Das sehe ich auch so. Aber dazu gehört dann auch, daß die anderen Dorfbewohner sich wirklich beteiligen und nicht wegsehen, wenn ein Kind aus Unwissenheit oder Bosheit ein anderes Kind oder ein Tier quält oder sonst was ausfrißt. Und es gehört dazu, daß jeglicher Erwachsene helfend eingreift, wenn das Kind in akuter Not ist, ins Wasser fällt oder so. Wir sind alle reiehweise ins Wasser gefallen. Der einzige, der in den hiesigen Bächen mal umgekommen ist, war ein Erwachsener, der auf dem Heimweg von der Kneipe beim Kacken ins Wehr gekippt ist und zu besoffen war, um sich wieder zu berappeln. Außerdem hatte er die Hose zwischen den Füßen.

Als mein Neffe sich voriges Jahr mal mit einem anderen Jungen gekloppt hat, ist meine Schwester fast die Wände hochgegangen bei dem Gedanken, was da alles hätte passieren können. Ich habe ihm Tips gegeben aus Kampfsporttechniken, damit eben das nicht mit ihm passiert.

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Kinder Helden 06 Mär 2006 21:31 #123935

  • Markus (250m)
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Daran, dass die Kinder heutzutage so sind, wie du sie beschreibst, sind aber vor allem die Kinder aus den 50ern bis 70ern schuld. Die Kinder von heute sind die Kinder aus dieser Generation und werden von ihnen so erzogen. Und vieles von dem was du sagst, trifft auch auf meine Kindheit zu und so lange liegt die ja noch nicht zurück;-).

"Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten….
Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar."

Dito

"Wir verließen morgens das Haus zum spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.
Niemand wusste wo wir waren und wir hatten noch nicht mal ein Handy dabei.
Wir haben uns gestritten, brachen Knochen und Zähne, aber niemand wurde deshalb verklagt.
Es waren eben Unfälle. "

Wir verließen auch morgens das Haus zum spielen, mussten aber nicht daheim sein wenn die Straßenlaternen angingen, sondern konnten kommen und gehen wann wir wollten. Im Sommer haben wir manchmal bis nachts um 2Uhr Glutkartoffeln gemacht und A-Zerstören gespielt =) (Handy hatten wir auch nicht). Aber auf einem kleinen Dorf geht das wahrscheinlich eher als in einer Stadt. Gestritten haben wir uns auch, aber zu Knochenbrüchen und Zahnverlust kam es nie.

"Niemand hatte Schuld außer wir selbst.
Keiner fragte nach Aufsichtspflicht. Kannst Du Dich noch an solche Unfälle erinnern?
Wir kämpften und schlugen einander manchmal grün und blau.
Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht besonders.
Wir aßen Kekse, Brot mit dicker Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick, da wir immer an der frischen Luft waren."

Aufsichtspflicht hatte das ganze Dorf. Jeder fühlte sich für alle verantworlich und hat auch mal geguckt, wenn wir zufällig bei ihm vor dem Haus gespielt haben. Wir kämpften auch mal, auch wenn wir uns nicht grün und blau geschlagen haben.

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Kinder Helden 07 Mär 2006 10:11 #123959

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Zu meiner Kinderzeit war das ganze doch schon im Umbruch. Die "moderneren" Eltern waren wesentlich ängstlicher, da wurde auch schon mal mit einer Anzeige wegen Körperverletzung gedroht, wenn ein Kind vom Nachbarn eine Backpfeife bekommen hatte oder ähnliches. Das hat komischerweise aber eher zur Verunsicherung beigetragen als zum Gefühl der Sicherheit. Dadurch ist es ja erst zu so dämlichen Situationen gekommen, wie sie heute ganz normal sind. Man traut sich ja kaum noch, einem Kind zu helfen, weil man die Reaktionen der Eltern nicht mehr abschätzen kann. Sieht man einen Achtjährigen mit Zigarette und will ihm klarmachen, daß das ein gewaltiger, gesundheitsschädlicher Blödsinn ist, torkelt womöglich die Mutter mit 3,5 Promille herbei und macht einen noch an dafür.

Die Dorfschulen wurden geschlossen, die Kinder mit Bussen zu Mittelpunktschulen gekarrt. Das Ergebnis war, daß sie Freunde im Nachbardorf hatten, die sie nur unter sehr mühsamen Umständen besuchen konnten, weil sie nicht mal einfach spontan hinlaufen konnten. Das mußte alles erst mit beiden Elternpaaren durchdiskutiert und terminiert werden. So waren sie denn auch zwangsläufig ständig unter Kontrolle des gastgebenden Elternpaares. Wehe, wenn sie sich davonmachten und die Gastgebereltern sahen sich auf der Anklagebank den anderen Eltern gegenüber, weil das eingeladene Kind sich schmutzig gemacht hatte oder gar das Knie aufgeschlagen! Wenn man sein Kind schon wo abliefert, erwartet man ganz einfach, daß man es sauber und heil wieder abholt. Wenn sie einfach zusammen durch das Dorf laufen, gibt es diese Erwartung nicht.

Wenn früher ein Kind in den Teich fiel, zog es einer raus und es bekam zu Hause womöglich noch den Hintern voll dafür. Heute sind viele Teiche aus "Sicherheitsgründen" so abgesperrt, daß Kinder sie gar nicht mehr erreichen können. Fiele heute ein Kind rein, müßte ja der Besitzer des Teiches mit einer Anzeige rechnen, weil der Zaun nicht hoch genug war und er soll schuld sein an dem Unfall. Lacht nicht, das hat es schon gegeben. Kinder waren über den Zaun in einen Garten gestiegen und eins ist im Teich ersoffen. Der Grundstücksbesitzer mußte einen Haufen Geld bezahlen. Diese Sicherheit schränkt aber die Lebensqualität ein, das kann man nicht anders sagen. Hier geht es noch. Wir haben die Bäche und außerhalb des Winters sind da immer Kinder, die Dämme bauen, Wasserräder ausprobieren, Molche beobachten oder im Schlamm pempeln. Diese Kinder sind kerngesund. Diejenigen, die nicht an den Bach dürfen, sind dauernd krank. Die spielenden Kinder tragen alte, abgewetzte und pflegeleichte Klamotten, keine teuren Markensachen, wenn sie pempeln. Das braucht dann keiner. Außerdem haben sie hier überall Tiere um sich herum und sind auf allen Höfen zu Hause, gucken hier und gucken da, lernen dabei auch so einiges. Der Spielplatz ist oft leer. Ist ja auch sowieso nur für die kleineren interessant. Kinder ab 8 oder 10 Jahren finden da nichts Interessantes mehr.

Wie halten Stadtkinder das bloß aus? Da sind schon die Spielplätze verseucht, auf den Straßen können sie nicht spielen, keine Tiere, keine frische Luft, keine Pflanzen, deren Entwicklung im Laufe des Jahres sie beobachten können.....

Kein Wunder, wenn die dann nur noch vor der Glotze hängen oder sich in hirnlosem Konsum ergehen. Die haben ja nichts anderes.

Noch ein Aspekt ist die völlig durchorganisierte Freizeit. Montags Fußball, dienstags Flötenspielen, mittwochs Lauftrainig usw. Dazwischen sind dann noch die Nachhilfestunden, weil nur der im Leben eine Chance hat, der mit Supernoten glänzt.... Wann soll ein Kind denn da spielen? Oder ein Sozialverhalten entwickeln, wenn es andere Kinder nur als Konkurrenten um den nächsten Sportpokal (oder die besseren Noten) kennt? Auch das fing gerade so an, als ich Kind war. Auf den Dörfern einige Jahre später, in den kleinen Städten war das schon im Gange. Ich habe das nie begreifen können. Glücklicherweise hielt mein Vater auch nichts davon und so wurde mir das von meiner Mutter verordnete Voltigieren (igitt, was für eine Quälerei in meinen Augen) erspart. Später wollte er mich dafür in den Tanzkurs zwingen, aber da war ich schon groß genug, um mich vehement dagegen zu wehren.

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