Tornados
Mindestens 76 von ihnen ziehen an diesem Abend über die US-Staaten Oklahoma, Kansas, Texas, Nebraska, u. South Dakota hinweg.
Wetterforscher stehen vor einem Rätsel, was die außergewöhnliche Häufung dieser Tornadoserie angeht. Sie sprechen von „einer der zehn schlimmsten Zusammenballungen von Wirbelstürmen in der Geschichte der Vereinigten Staaten“.
Nach ersten Angaben sind bis zu 47 Menschen getötet u. mindestens 600 verletzt worden. Tausende Häuser werden zerstört.
Besonders betroffen ist der Bundesstaat Oklahoma, wo in der Hauptstadt Oklahoma City ein ganzes Stadtviertel niedergewalzt wird. Hier sind alleine 1.500 Häuser zerstört oder beschädigt worden.
Die Tornados schlagen Schneisen, die zwischen 800 m u. 2,4 Km breit sind. Es wird von Windgeschwindigkeiten über 500 km/h(!) ausgegangen.
In einigen Gebieten des Bundesstaates Oklahoma fallen Hagelkörner in der Größe von Golfbällen vom Himmel.
Teile von Oklahoma u. Kansas werden zum Katastrophengebiet erklärt. Die einbrechende Dunkelheit erschwert die Suche nach weiteren Opfern.
Bestätigt ist der Tod von 29 Menschen in Oklahoma u. von 10 weiteren in der Stadt Wichita in Kansas. Es wird befürchtet dass noch weitere Personen unter den Trümmern begraben liegen.
Augenzeugenberichten zu Folge wurden selbst gemauerte Häuser aus den Fundamenten gerissen u. in ihre Einzelteile zerlegt. Autos wurden wie Blätter durch die Luft gewirbelt u. zu Blechklumpen zusammengedrückt.
Ein Bewohner aus Oklahoma City berichtet: „Wie eine Lokomotive rasten die Tornados hier durch - es war ein riesiges Röhren u. Brüllen“.
Der Gouverneur von Oklahoma, Frank Keating, spricht von der größten Naturkatastrophe in der Geschichte des Bundesstaates.
Zitat: „Wo immer man hinschaut - es sieht aus wie ein gigantisches Schlachtfeld. Ganze Straßenzüge seien verschwunden, „weggeblasen wie ein Nichts, als hätten sie niemals existiert“.
Er bat die Nationalgarde um Hilfe bei der Suche nach weiteren Opfern u. um die unzähligen Brände, ausgelöst durch Kurzschlüsse u. geborstene Gasleitungen, zu bekämpfen.
Die Krankenhäuser kommen mit der Versorgung der Verletzten nicht mehr nach.
US-Präsident Bill Clinton wird in der Nacht zu Dienstag geweckt u. über die Ereignisse informiert. Er spricht den Betroffenen sein tiefes Mitgefühl aus u. verspricht finanzielle Bundeshilfe für den Wiederaufbau.
Die Sachschäden dürften nach ersten Schätzungen mehrere hundert Mio. US-Dollar betragen.
Anmerkung:
In den USA treten jährlich ca. 1.000 bis 1.100 Tornados auf, hauptsächlich zwischen April u. Juni. Besonders gefährdet sind die Bundesstaaten Texas, Florida, Oklahoma u. Kansas.
