Wetterlage
Ein Höhentief über dem Alpenraum hält die Zufuhr subtropischer Luftmassen nach Deutschland aufrecht. Diese trifft hier auf feucht kühle Meeresluft, die gleichzeitig ein Tief (Kerndruck asst u. in den Sasbach gedrückt. Er wird von den rasch strömenden Wassermassen fortgerissen.
Der Scheitelpunkt des Rheinhochwassers passiert Karlsruhe u. Mannheim u. hinterlässt große Schäden.
Auf dem Neckar, der Saar u. Mosel sowie auf dem gesamten Oberrhein ist die Schifffahrt zum Erliegen gekommen. Nur alleine auf dem Neckar liegen bereits seit Mittwoch 90 Schiffe fest.
Der Wasserstand der Mosel erreicht bei Trier 8,69 m, normal wären 3,04 m.
Nachdem die Saar die 7 m-Marke überschritten hat, wird in Saarbrücken der Katastrophenschutz alarmiert.
Das Landratsamt Emmendingen (Baden) löst Katastrophenalarm aus. Hier wird befürchtet, dass es bei Weisweil u. Rheingau zu einem Dammbruch kommen könnte.
Auf dem NATO-Flugplatz Bremgarten im Breisgau werden die Piloten in Alarmbereitschaft versetzt.
Nachdem hier der Damm des Sulzbaches gebrochen ist, wird nun eine Überflutung des Fliegerhorstes befürchtet. Die dort stationierten Militärflugzeuge müssten dann schleunigst ausgeflogen werden.
Im Bereich Heilbronn-Ludwigsburg sind bereits 18 Land- u. Kreisstraßen sowie eine Bundesstraße infolge Überflutung gesperrt worden.
Auch im Raum Heidelberg, Karlsruhe u. Saarbrücken sind zahlreiche Straßen überschwemmt.
Europa
In Lehmbach im Elsaß (Frankreich) ertrinkt ein zweijähriges Kind in dem Hochwasser führenden Heimbach.
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Im Elsaß (Frankreich) sind durch die anhaltenden Regenfälle bereits 90% des Storchen-Nachwuchses zugrunde gegangen.
Entweder ersticken die Eier im Schlamm auf dem Nestboden, oder die Jungvögel sterben an Unterkühlung, weil die Eltern sie mit ihrem nassen Gefieder nicht ausreichend wärmen können.
In Straßburg evakuiert die Feuerwehr insgesamt 6 Storchenjungen.
Welt
Im Norden Japans wird ein 300 Km langer Küstenstreifen von der Flutwelle eines schweren Seebebens der Stärke 7,7 auf der Richterskala erfasst.
Dabei kommen wahrscheinlich mehr als 100 Menschen ums Leben.
Das Beben, mit Zentrum im Meer vor der Küstenstadt Akita, ereignet sich kurz nach 12 Uhr Ortszeit (04 Uhr MEZ).
Selbst Stunden danach sind erst 23 Tote u. 54 Verletzte registriert. 68 Menschen, darunter viele Schulkinder, werden noch vermisst.
Ein Augenzeuge berichtet, dass eine bis zu 6 m hohe Flutwelle ein Teil einer Gruppe von 43 Schulkindern u. zwei Lehrer ins Meer gerissen habe.
Die Kinder machten am Strand der Halbinsel Oga, ca. 50 Km nördlich der Stadt Akita auf der Hauptinsel Hondo, einen Schulausflug u. saßen gerade beim Picknick zusammen.
Bis zum Abend können zwei Schüler u. die zwei Lehrer tot geborgen werden. 34 werden gerettet, aber 11 gelten immer noch als vermisst.
In der Stadt Akita kommt ein Mann ums Leben, als eine Wohnungsdecke einbricht. Ein weiterer stirbt, als sein Boot kentert.
Im Hafen werden mehrere Schiffe von der Flutwelle auf die Kaimauer geschleudert.
Eine Schweizerin wird in einem Meeresaquarium Opfer der Flutwelle.
Die aus Zürich stammende Frau versucht sich noch auf einen nahen Felsen zu flüchten, wird aber von einer sechs Meter hohen Welle weggerissen. Ihr Ehemann überlebt.
In der 64 Km nördlicher gelegenen Stadt Noshiro kommen fünf Personen ums Leben, als ihr Boot kentert. 35 Menschen werden noch vermisst.
Auch im Süden der Insel Hokkaido werden Menschen vermisst.
An der Nordspitze der Insel Hondo werden drei Mitglieder einer Rettungsmannschaft ins Meer gerissen.
Durch das Beben werden Straßen aufgerissen u. Bahngleise zerstört.
Eine Ölraffinerie geht zum Teil in Flammen auf.
Für die vom Beben u. der Flutwelle betroffenen Gebiete wird der Notstand ausgerufen. Es werden Rettungs- u. Aufräummannschaften entsannt.
Wie die Zentrale Meteorologische Behörde in Tokio berichtet, ist das Beben das stärkste in dieser Gegend seit 44 Jahren u. das schwerste in Japan seit fünf Jahren gewesen.
Das Beben ist sogar in der Hauptstadt Tokio zu spüren.
Quelle (Auszug): ex W-A
