Wetterlage
Zwischen einem Hoch über dem Ostatlantik u. tiefem Luftdruck über dem östlichen Mitteleuropa liegt Deutschland im Zustrom arktischer Meereskaltluft aus Norden.
Ein Tief über Südosteuropa führt gleichzeitig noch feucht heiße Tropikluft in den Osten Deutschlands.
Dabei kommt es zu Umwälzungsvorgängen in der Atmosphäre.
Diese lösen im SO u. O der BRD sehr intensive Niederschläge aus, die örtlich gewittrig u. von Sturmböen begleitet sind.
In den Niederschlagsgebieten ist der Himmel wolkenvergangen.
Aber auch in den anderen Gebieten, wo es örtlich „nur“ zu mäßigen bzw. starken Schauern kommt, bleibt es stark bewölkt bis bedeckt.
Nur im äußersten Norden ist es wolkig, örtlich heitert es hier sogar auf.
Es ist zu kühl.
Starkniederschläge
In Berlin wird auf Grund der anhaltenden Niederschläge der Ausnahmezustand verkündet.
Alle Feuerwehreinheiten sind im Einsatz um schwere Wasserschäden zu beseitigen.
In Berlin-Tempelhof werden Windstärken von bis zu Bft. 10 (starker Sturm) registriert.
Auf der Zugspitze fällt bei -5°C Schnee.
Niederschlagshöhen (Auswahl): >100(!)mm Berlin (Tempelhof 120(!)mm)
Europa
Italien
Am schlimmsten trifft es die norditalienische Provinz Novara.
An der apulischen Küste geraten zahlreiche Urlauber mit ihren Booten in Seenot.
In der Toskana verwüsten die Unwetter Campingplätze.
Am Lago Maggiore werden am Ufer Autos u. Zelte von Wassermassen weggeschwemmt.
Beim Einsturz ihrer Häuser kommen im Vigezzo-Tal sechs Menschen ums Leben.
In Chivasso, in der Nähe von Turin, kommt ein Bauer ums Leben, als eine Trombe einen Stall zerstört.
In der Nähe von Camerio wird ein Junge auf einem Campingplatz tödlich verletzt, als Sturmböen einen Wohnwagen umstürzen lassen.
In der Region Piemont richten Hagelschauer schwere Schäden in den Weinbergen u. an der Ernte an.
Auf der Eisenbahnstrecke zwischen Domodossola u. Locarno stürzen drei Brücken ein. Der Fahrbetrieb muss eingestellt werden.
Schweiz
Nach 36stündigem Dauerregen befürchtet man das es 8 Todesopfer gegeben hat. Weitere Menschen werden noch vermisst.
Flüsse treten über die Ufer, überschwemmen Straßen u. reißen Autos von den Fahrbahnen.
In der Nähe von Locarno werden Autos von Wassermassen mitgerissen u. übereinander geschichtet.
Im Maggia-Tal muss die Flugwacht acht Menschen von einer Insel retten.
In einem Ort von Graubünden werden zwei spielende Kinder in einem alten Steinhaus getötet, als dieses infolge eines Erdrutsches zusammenbricht u. die beiden 12 jährigen Mädchen unter sich begräbt.
Nach heftigen Niederschlägen werden in der Grenznähe zu Italien 8 Personen vermisst.
Österreich
Starke Regenfälle führen in Tirol zu Hochwasser u. im Vorarlberg zu Erdrutschen. Von Verletzten oder gar Toten wird - gottlob - nicht berichtet.
In Tirol sind Hotels von den Hochwasserfluten eingeschlossen.
Hubschrauber der Flugrettung helfen bei der Evakuierung von Einheimischen u. Hotelgästen im Stubaital.
Im Westen des Landes sind zahlreiche Straßen wegen Gerölllawinen u. Hochwasser nicht passierbar.
In Innsbruck werden in 24 h 46 mm Regen gemessen.
In Wien treten Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 90 Km/h (Bft. 10, starker Sturm) auf. Hier werden Dächer abgedeckt u. Bäume entwurzelt.
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Wegen des Schlechtwettereinbruchs u. der damit verbundenen Schneefälle sind in den Alpen folgende Pässe geschlossen worden:
Grimsel, Furka, Nufenen, Großer St. Bernhard, Lukmanier, Maloja, St. Gotthard, San Bernardino, die Zufahrt nach Zermatt sowie die südliche Zufahrt zum San Bernardino Tunnel.
Das Timmelsjoch ist im Bereich der Passhöhe durch einen Erdrutsch blockiert.
Sonstiges
Um 17 Uhr schwirrt bei der Überleitung zum Wetterbericht eine Schwalbe bei der ZDF-Sendung „heute“ durchs Fernsehbild.
Der resignierende Kommentar des Redakteurs im Studio, Heinz Wrobel:
„Auch diese verirrte Schwalbe macht noch keinen Sommer.“
