Willkommen, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:
  • Seite:
  • 1

THEMA:

21. September 1990 21 Sep 2006 20:35 #132223

  • H.-D. Müller Brühl +115m
  • H.-D. Müller Brühl +115ms Avatar Autor
  • Besucher
  • Besucher
Wetterlage
Ein Orkantief wird über dem Nordmeer, vor der norwegischen Küste, stationär.
An dessen Westflanke zieht im Tagesverlauf eine Randstörung, die sich selber zum Sturmtief entwickelt, über Dänemark hinweg südostwärts.
Hinter seiner Okklusion fließt erneut ein Schwall kühler, grönländischer Meeresluft nach Deutschland ein. Diese verdrängt dann auch eine, im Süden der Republik vorübergehend wetterwirksame, mildere Meeresluftmasse.
Es ist wechselnd, meist bleibt es aber stark bewölkt.
Vielfach fällt Regen der später in Schauer übergeht. Örtlich sind diese Schauer von Gewitter u. Hagel begleitet.
Verbreitet treten Windböen bis zu 11 Bft. (Orkanartiger Sturm) auf.
Auf den Alpengipfeln, im Schwarzwald u. auf den Nordseeinseln kommt es auch zu Orkanböen (Bft. 12).
So werden auf dem Hohenpeißenberg Windgeschwindigkeiten von knapp 120 km/h, auf dem Feldberg im Schwarzwald u. in List auf Sylt über 125 km/h, auf der Zugspitze von fast 150 km/h u. auf dem Wendelstein sogar über 155 km/h gemessen.

Sturm
Die Ende August, 47 Seemeilen westlich von Sylt, auf Grund gelaufene u. anschließend gekenterte Wohnplattform „West Gamma“ ist durch den Sturm um rund 20 m abgesackt.
Vermutlich ist ein Bein der Insel abgeknickt. Laut Angaben des Schiffahrtsamtes Cuxhaven liegt sie jetzt etwa in Höhe der Wasseroberfläche.
Die zuständigen Wasserwirtschaftsämter teilen mit das die Nordseedeiche der sturmgepeitschten See problemlos standhalten.
Die Flut ist 150 cm höher aufgelaufen als Normal. Eine Sturmflut sei aber nicht zu erwarten.
Durch den Sturm musste das Auslaufen von zwei amerikanischen Frachtern aus Nordenham erneut verschoben werden.
Die beiden Schiffe sollen 102.000 Giftgasgranaten aus der Pfalz in den Pazifik bringen.

Über die hessischen Mittelgebirge fegt der Orkan mit Windstärken bis zu 12 Bft. hinweg.
Kasseler Waldexperten befürchten erneut Schäden nach den Stürmen im Frühjahr.
Am Nachmittag decken heftige Orkanböen auf der Münchner Theresienwiese weitgehend die Dächer von fünf Festzelten ab.
Außerdem werden durch den Sturm die Fassaden der Festhallen beschädigt u. Transparente sowie Fahnen heruntergerissen.
Holzlatten lösen sich aus ihren Verankerungen u. fliegen zwischen den Kirmesbuden umher.
Verletzt wird, gottlob, aber niemand.
Eine Kuh, die zu dem Tierbestand der Festwiese gehört, wird so verschreckt das sie ausbricht u. auf ihrer Flucht zwei geparkte Autos beschädigt u. einen Mann umrennt.
Laut der Oktoberfestleitung ist der Eröffnungstermin am morgigen Samstag aber nicht gefährdet. Alle Schäden würden rechtzeitig behoben so dass der Bieranstich planmäßig erfolgen könne.
Die Feuerwehr teilt mit dass alle Gebäude aber noch einmal überprüft u. notfalls gesichert würden.

d) Europa
In der Nacht zum 21.9. geht in der steirischen Landeshauptstadt Graz (Österreich) ein Unwetter nieder.
Starke Regenfälle, begleitet von taubeneigroßen Hagelkörnern, gehen nieder.
Ein 47jähriger Mann kann nur noch tot aus der Mur geborgen werden. Offenbar ist er ausgerutscht u. in den hochwasserführenden Bach gestürzt.
Das Unwetter richtet schwere Verwüstungen an.
In einer Neubausiedlung in Graz werden 50 Wohnungen überflutet u. in einer Tiefgarage dümpelnd Autos in den Fluten.
Auf den Strassen liegen die Hagelkörner teilweise bis zu 20 cm hoch.
Im gesamten Nordteil der Stadt gehen Scheiben u. Dächer zu Bruch u. abgebrochene Äste blockieren die Strassen.

Sonstiges[/b][/i]
Bundesumweltminister Töpfer (CDU) will eine Klimaschutzabgabe in Höhe von 10 DM je Tonne Kohlendioxid u. Jahr einführen.
Damit soll ein wirksamer Anreiz zur Verringerung des CO²-Ausstoßes geschaffen werden, der für den „Treibhauseffekt“ mitverantwortlich gemacht wird.
Zusätzlich sind schärfere Emissions-Höchstgrenzen für Großanlagen wie Kohle- u. Industriekraftwerke geplant.
Die neue Abgabe soll auch für den Kfz-Bereich gelten u. könnte beispielsweise über die Mineralöl- u. die Kfz-Steuern eingezogen werden.
Die Einnahmen sollen u. a. zum Wärmeschutz an Häusern oder für den Ausbau der Fernwärme verwendet werden.

Quelle (Auszug): ex W-A

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

  • Seite:
  • 1
Moderatoren: Tobias FerrariMarkus Brotschi
Ladezeit der Seite: 0.111 Sekunden
Zum Seitenanfang
JSN Boot template designed by JoomlaShine.com