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24. November 1981 24 Nov 2007 18:45 #147008

  • H.-D. Müller Brühl +115m
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Wetterlage
Ein Orkantief zieht von Schottland nach Südskandinavien. *Der Kerndruck des Tiefs sinkt dabei bis auf 962 hPa ab!*
Im Tagesverlauf fließt dann zunehmend deutlich kältere, polare Meeresluft nach Deutschland ein u. verdrängt die hier noch vorhandene warme Meeresluftmasse.
Bei dem Luftmassenwechsel kommt es besonders in der Norddeutschen Tiefebene zu Gewitterbildungen.
Bei sehr uneinheitlicher Bewölkung fällt verbreitet Niederschlag, der in höheren Mittelgebirgslagen örtlich in Schnee übergeht.
Auf den Nordseeinseln, an der Küste u. auf den Bergen werden Orkanböen (Bft. 12) gemessen.
Aber auch im Binnenland erreicht er in Böen 8 – 11 Bft. (stürmischer bis orkanartiger Wind).

Sturmflut an der Nordseeküste
*Dabei handelt sich um die schwerste Sturmflut seit 5 Jahren.*

Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 160 km/h (Bft. 12) fegt ein Orkan über die Nordsee hinweg u. peitscht die Wellen bis zu 20 m hoch auf.
Die Flut erreicht am Morgen die Deiche der schleswig-holsteinischen Westküste.
An der Küstenlinie des Kreises Dithmarschen erreichen die Wellen am Vormittag die Deichkronen. Nach einem Höchststand von 3,36 m über Normal fällt der Wasserstand dann überraschenderweise wieder ab.
Die Lage im Kreis Nordfriesland entwickelt sich unterschiedlich.
Auch vor der Insel Nordstrand erreicht die Flut die Kronenhöhe einiger Deiche um dann aber auch hier wieder zu fallen. Der Damm zur Insel muss gesperrt werden. Die Halligen melden „Land unter“. 140 Einwohner von Marienkoog u. Galmsbüllkoog müssen evakuiert werden. Vor Galmsbüll muss ein beschädigter Deich mit Sandsäcken ausgebessert werden.
Der Deich Nösse-Koog, im Nordosten von Sylt, wird für mehrere Stunden überspült u. dabei stark beschädigt. Er bietet Schutz für etwa 10.000 Menschen. Ein Deichbruch kann aber, durch das Stopfen der Löcher mit Sandsäcken, verhindert werden.
Vor Westerland werden Teile des Badesstrandes weggeschwemmt u. die Kurpromenade schwer beschädigt. Bei Hörnum, am Südzipfel der Insel, kommt es zum Verlust von großen Teilen des Dünengebiets. Auch am berühmten Roten Kliff ereignen sich Einbrüche.
Im Norden der Insel hinterlässt die Flut deutliche Spuren am Deich von List. Auch die Verbindung zum Festland, der Hindenburgdamm, wird vorübergehend überflutet. Die Schäden gehen in die Mio. DM.
Die Flutwelle erreicht Hamburg gegen 14.15 Uhr, verursacht hier aber keine größeren Schäden.
Abgesehen davon das auf den Strassen am Elbufer ca. 200 geparkte Kfz. im Wasser versinken.
Der Hamburger Katastrophenstab war am Morgen noch von einem Wasserstand von 6 m über Normal ausgegangen. Erreicht wurden 5,80 m. Das sind immerhin noch 10 cm mehr als bei der Flutkatastrophe von 1962. Seinerzeit kamen mehr als 300 Menschen ums Leben u. 75.000 wurden obdachlos. Alleine im Hamburger Hafen entstanden damals Schäden in Höhe von 873 Mio. DM.

Europa[/i]
Sturmflut
In Dänemark u. Norwegen rufen die Katastrophenstäbe um 3 Uhr den Alarmzustand aus.
Zwei Bohrplattformen haben sich aus den Verankerungen gelöst.
Mit Unterstützung der britischen RAF u. deutscher Hubschrauber evakuieren norwegische Rettungsmannschaften 50 Arbeiter von der britischen Ölplattform „Transworld 58“. Zu diesem Zeitpunkt haben sich bereits sieben von acht Ankerketten gelöst u. die Plattform ist um einen Km nach SO abgedriftet.
Auch bei der Bohrinsel „Philipp SS“ im norwegischen Ekofisk-Feld hat der Orkan die Verankerungen gesprengt. Trotz einer Vertäuung mit einem Schleppboot kollidiert sie mit der Bohrinsel „Thor“. 200 Arbeiter befinden sich in Lebensgefahr.
Im Gegensatz zu den britischen Kollegen meint die norwegische Küstenwache am Abend die Situation unter Kontrolle zu haben.
Die Ölgesellschaft Phillipps Petroleum lässt vorsorglich aber nicht benötigtes Personal ausfliegen.
Am Nachmittag suchen norwegische Flugzeuge nach einem verschollenen Fischkutter mit fünf Mann Besatzung.
Ein Versorgungsschiff für die Ölproduktion treibt ohne Elektrizität steuer- u. hilflos im Meer.
Als das norwegische Küstenmotorschiff „Soerstrand“ vor Esbjerg im Orkan kentert verliert ein Mensch dabei sein Leben.
Vor der schottischen Küste reißt ein Brecher drei Männer von einem Kutter, einer kommt dabei ums Leben.
In Dänemark müssen an der Westküste einige Ortschaften evakuiert werden, an mehreren Stellen sind die Deiche gebrochen.
Total überflutet wird die kleine dänische Insel Manoe.

Quelle (Auszug): ex Wetter-Almanach

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