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22. Dezember 1993 (Fortsetzung folgt) 22 Dez 2007 11:29 #148049

  • H.-D. Müller Brühl +115m
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Wetterlage
An der Westflanke eines großräumigen Tiefkomplexes über Nordeuropa bildet sich in einer lebhaften Westströmung ein Randtief.
Dieses verlagert sich unter Intensivierung vom Seegebiet nordwestlich Irlands zur Nordspitze Dänemarks. Sein Frontensystem erreicht in den Mittagsstunden den Westen Deutschlands u. bewegt sich dann langsam weiter ostwärts.
Es ist stark bewölkt bis bedeckt u. verbreitet kommt es zu Niederschlägen, die nur lokal auch noch kräftiger ausfallen.
Im weiteren Verlauf wird die einfließende grönländische Polarluft durch etwas mildere, atlantische Meeresluft ersetzt.
Die anfänglich noch auftretenden Schnee- u. Graupelschauer gehen bis in die Kammlagen der Mittelgebirge in Regenfälle über.

Pegelstand des Rheins bei Köln
05 Uhr: 905 cm (+197)
24 Uhr: 1015 cm

Schneehöhen (auf 5 cm gerundet)
Harz, Brocken: 100 cm
Sauerland, Kahler Asten: 35 cm
Alpen, Zugspitze: 150 cm

Regional

Hochwasser

Der Pegel des Rheins steigt stündlich um 5 bis 6 cm, ab dem späten Abend "nur" noch um 2 bis 3 cm an.
Das Hochwasser überwindet am Abend die Schutzmauer u. fließt nun in die Kölner Altstadt.
In Dormagen werden 51 Schafe von einer überspülten Wiese gerettet.
In Leverkusen-Hitdorf sind zahlreiche denkmalgeschützte Häuser gefährdet.
In Bonn erreicht das Wasser die Außenanlagen des Parlaments. Container mit Abgeordnetenbüros u. Sitzungssälen unterhalb des "Langen Eugen" werden geräumt.

National

Hochwasser

Seit Montag sind bereits mindestens vier Menschen infolge des Hochwassers ums Leben gekommen.
In Koblenz kommt ein 16jähriger ums Leben als er mit seinem Mofa in einer überflutetet Straßen ins Wasser stürzt u. einen tödlichen Stromschlag erhält. Bewohner hatten beim Verlassen ihres Hauses vergessen den Strom abzuschalten.
In Nordbayern fällt ein 57jähriger Radfahrer in die Aisch, er kommt dabei ums Leben.
In Bruchköbel in Südhessen ertrinkt ein 56jähriger in einem zum reißenden Strom angeschwollenen Bach.
An den Oberläufen von Neckar, Nahe, Saar u. Mosel wird schon ein leichtes Fallen der Rekordpegelstände verzeichnet.
Am Oberlauf der Mosel steigt der Wasserstand hingegen noch leicht an. In Cochem wird vorübergehend sogar der Katastrophenstab vom Hochwasser eingeschlossen.
In Koblenz sind zahlreiche Stadtteile sowie die Altstadt großräumig überflutet. 200 Personen müssen hier evakuiert werden.
Das Kaiserdenkmal am Deutschen Eck, dem Zusammenfluss von Mosel u. Rhein, ist von Wasser umspült.
An der Mittelmosel, in den Gemeinden Klüsserath u. Senheim, drohen die Hochwasserschutzdämme zu brechen.
In Trier beginnt der Moselpegel, nach einem Höchststand von 11,27 m, wieder zu fallen.
Der bisherige Katastrophen-Hochwasserpegel auf der Saar von 9,06 m, gemessen am 13.05.1970, wird um 24 cm überschritten.
In Saarbrücken droht ein totaler Stromausfall. Die Feuerwehr versucht, die Fluten von einem Umspannwerk fernzuhalten.
25 Bewohner eines Saarbrücker Altenwohnheimes müssen evakuiert werden. Turnhallen werden für weitere Evakuierungen vorbereitet.
Staatstheater u. Gerichte bleiben geschlossen, ebenso viele Geschäfte in der Innenstadt.
In Baden-Württemberg entspannt sich die Lage langsam, nachdem die Pegel am Unterlauf des Neckars sowie den Zuflüssen Enz u. Kocher fallen. Vorher stieg der Neckar in Heidelberg aber noch auf 4,61 m über den Normalwert an u. überschwemmte die Altstadt.
In Calw sinkt der Pegel der Nagold im Tagesverlauf um mehr als einen Meter. Es wird nun mit dem Leerpumpen der überschwemmten Häuser begonnen.
In Bayern ist der Raum Regensburg/Passau vom Hochwasser der Donau schlimm betroffen. Bei Regensburg sind mehrere Orte bereits überflutet. Es wird Katastrophenalarm ausgelöst.
Die Gegend um Würzburg ist durch das Hochwasser des Mains gefährdet.
Nachdem Risse im Staudamm des Bostalsees (Nordsaarland) festgestellt werden, wird nun ein Teil des Wassers abgelassen.

Europa
Überschwemmungen in Belgien, den Niederlanden u. in Nordfrankreich
Das Hochwasser der Maas in Belgien fordert das erste Todesopfer.
Ein Radfahrer ertrinkt in den Fluten.
Über 1.000 Menschen mussten bereits ihre Häuser verlassen.
In Dinant steht das gesamte Stadtzentrum unter Wasser.
Zwei Flussdämme drohen in der Nähe des flämischen Ortes Maasmechelen zu brechen.
In der Altstadt von Brügge treten die Kanäle über die Ufer.
Mit 6,25 m erreicht die Maas in Sedan den höchsten Pegelstand seit Beginn der Aufzeichnungen.
Rekordstände der Maas werden auch aus den Niederlanden gemeldet.
In der Nacht zu Mittwoch werden aus dem Dorf Itteren bei Maastricht 30 Personen mittels Hubschrauber evakuiert. Viele Bewohner haben Betttücher mit der Aufschrift "Helft uns" aus den Fenstern gehängt. Die meisten Häuser des Ortes sind ohne Strom u. Telefon.
Auch in einigen nordwestfranzösischen Ortschaften fällt der Strom aus.
In La Fère bei Laon, im Tal der Oise, steht das Wasser bis zu einem Meter hoch in den Straßen.
Patienten aus dem dortigen Krankenhaus müssen evakuiert werden.

Welt

Tmin< -30°C (Auswahl): Dickson, Jakutsk, Ojmjakon, Tiksi
Tmax> +30°C (Auswahl): Bombay, Belem, Saigon, Kapstadt, Manaus, Tahiti

Quelle (Auszug): ex Wetter-Almanach

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