Süden versank im Schnee
(Die Presse) 28.11.2005
In Kärnten fiel in 24 Stunden so viel Schnee wie nie zuvor im November.
WIEN (APA). Ein heftiger Wintereinbruch führte am Wochenende in weiten Teilen Österreichs zu erheblichen Verkehrsproblemen: Die Polizei appellierte regional an die Bevölkerung, auf Fahrten mit dem Auto möglichst zu verzichten. Besonders betroffen war Kärnten: Dort wurde bis zu ein Meter Neuschnee registriert.
Diese Schneemenge im November stellt laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik einen absoluten Rekord für Kärnten dar, seit es schriftliche Aufzeichnungen gibt.
Auf den Straßen herrschte Chaos: Zwischen Klagenfurt und Villach wurde auf der Südautobahn Kettenpflicht verhängt. Wegen Lawinenabgängen mussten Straßen und Pässe gesperrt werden, darunter die Karawankenautobahn und der Loiblpass. Am Sonntag wurden diese beiden Sperren aufgehoben, der Wurzenpass blieb aber wegen Lawinengefahr weiterhin gesperrt.
Auch das Burgenland wurde am Sonntag von Schnee überrascht. "Innerhalb von einer halben Stunde war alles weiß", sagte Straßenmeister Johann Wasina aus dem Bezirk Eisenstadt. In der Steiermark und in Niederösterreich gab es am Sonntag Probleme vor allem im Wechselgebiet und am Semmering.
Straßenglätte führte auf der Südautobahn zu zahlreichen Unfällen. Auf Teilen der Semmering-Schnellstraße wurde wegen Straßenglätte ein Überholverbot erlassen. In den Tunnels gab es eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 km/h. Ketten mussten Lkw in der Steiermark auf der B20 um Mariazell bei Annaberg und am Seeberg-Sattel anlegen.
In Tirol fiel am Samstag etwa 15 Zentimeter Neuschnee, größere Verkehrsprobleme blieben dort jedoch aus. Ebenso 15 Zentimeter Neuschnee gab es in Salzburg, vor allem im Lungau. Auf der Tauernautobahn (A10) blieben deswegen zahlreiche Lkw hängen.
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