Ich hatte es geahnt, nein, besser gesagt befürchtet: eine Zonalisierung wird im zum Ende der kommenden Woche immer wahrscheinlicher. Zunächst dürften wir - von GFS, GME und EZ recht einheitlich gezeigt - noch einmal die Lage "Trog Mitteleuropa" bekommen, dies leider mit nicht sonderlich niedriegen 850hPa-Temperaturen (zwischen -2°C und -5°C), weshalb nur in Lagen oberhalb von 300-500 m winterliches Wetter mit geschlossener Schneedecke zu erwarten ist.
Anschließend scheint sich aber eine Strömungsumstellung anzubahnen, welche dem Winter zumindest für einige Zeit den Garaus machen dürfte. Statt der noch vor kurzem favorisierten (leider nicht sehr höhenkalten) Ostlage mit Kaltlufttropfen/Höhentief und damit fortdauernder Abkopplung von atlantischen Teifdruckeinflüssen wird nun im Gegenteil eine nachfolgende Ankopplung berechnet. Besonders deutlich ist dies bei GME 00z zu sehen, wo schon am Mittwoch der Mitteleuropatrog seine Fühler in Richting Westen ausstreckt und eine mäßig milde und feuchte Westlage mit Steuerzentrum südlich von Island/westlich von Schottland einleitet.
Zunächst antizyklonaler und verzögert sieht auch GFS 06z den Prozeß der Zonalisierung. In ihrer Durchschlagskraft anfangs noch ein wenig behindert durch das Sibirenhoch und nördlich verschoben durch ein kräftiges Hoch westlich von Portugal stellt sich aber auch hier eine westliche Strömung ein. Jeder neue Lauf bewegt sich nun mehr in diese Richtung. Bezeichnend und erschreckend für Winterfreunde ist das Hoch vor der Iberischen Halbinsel. Denn in der Vergangenheit war ein solches Hoch stets Garant einer langlebigen zonalen Strömung. Bei einem west/nordwestlichen Trogeinbruch (Ende einer Tiefdruckkette) weicht es dann etwas auf den Atlantik (reicht vielleicht für Schnee bis 800/600 m), bei vorübergehender Beruhigung auch gerne ins Mittelmeer...
Sollte sich dieser Trend weiter festigen, sehe ich die Winterfelle mehr und mehr davonschwimmen...
Viele Grüße
Christian
(Karten verfallen - 06z als Beitragsgrundlage)