Oh je, solch ein Erlebnis vergißt man nie.
Wenn damals in Korbach das Mineralöllager explodiert wäre, das wäre mindestens genauso schlimm gewesen. Für mich besonders, weil meine Freundin da in der Nähe wohnt.
Es ist sicher schwer, den Menschen dann zu helfen, wenn man selber noch ganz durcheinander ist. Aber ich denke, dann gibt es nur den Weg, zu helfen oder selber durchzudrehen. So habe ich das bei unserer Flutwelle empfunden, obwohl die natürlich bei weitem nicht so schlimm war wie diese Explosionen. Trotzdem, es ist schon eine ganz andere Wahrnehmung, die man in solchen Extremmomenten hat. Man hat so eine Art Tunnelblick, kriegt nur Teile von dem mit, was um einen herum geschieht. Vielleicht ist das ein Schutz, damit nicht alles auf einmal auf einen eindringt.
Ich will hoffen, daß da in London nicht dicht neben dem Öllager Wohnhäuser waren, wo die Menschen alles verloren haben. Experten sagen, man kann viele schlimme Sachen überstehen, wenn man danach wieder in ein heiles und liebes zu Hause kommen kann.
Ich hatte eine Kollegin, der mal im Urlaub die ganze Hotelanlage um die Ohren geflogen ist. Um sie herum sind Leute elendig gestorben, auch ihre Freunde, sie selbst war verletzt, alle Überlebenden waren verletzt. Ganz schlimm war es für sie, daß sie dann noch tagelang auf der Insel in einem anderen Hotel bleiben mußten, weil es kein Flugzeug nach Hause gab.