Meteorologen profitieren von verbesserter Technik
Neuer Wettersatellit startet ins Weltall
Am Mittwochabend startet der zweite Wettersatellit der neuen Meteosat-Generation vom europäischen Raumfahrt-Flughafen in Kourou in Französisch-Guayana.
DÜSSELDORF. Der erste Satellit dieser Familie wurde im August 2002 unter dem Namen MSG-1 gestartet, später in Meteosat-8 umgetauft und im Januar 2004 in Betrieb genommen. Der neue Satellit wird seinen Vorgänger ablösen und die gleichen Aufgaben erfüllen.
Der ältere Wettersatellit soll dann als Ersatzsatellit die Kontinuität der Datenerfassung sicherstellen. Dazu wird er um zehn Grad verschoben, während der neue Satellit auf den Standort seines Vorgängers bei Null Grad geografischer Länge über dem äquatorialen Westafrika positioniert wird.
Die Lebensdauer eines Satelliten hängt von der Menge an Kraftstoff ab, die er an Bord hat. Im Durchschnitt reicht dieser für sieben Jahre. Insgesamt werden vier der neuen Satelliten-Generation ins All geschickt. Der MSG-3 ist bereits fertig und soll 2009 starten, der MSG-4 ist seit diesem Jahr im Bau.
Die Eumetsat-Satelliten der zweiten Generation sollen die Qualität der Wettervorhersagen und der Klimabeobachtung deutlich steigern. Die mit zwölf Kanälen generierten Daten bieten etwa das zwanzigfache der Informationen ihrer Vorgänger. Damit bieten sie im Vergleich zu ihren Vorgängern eine ungefähr doppelt so hohe zeitliche und räumliche Auflösung – also einen deutlich verbesserten, klareren Blick auf das Wetter.
„Schwere Gewitter, Sturm, Hagel, heftiger Starkregen, starke Schneefälle und andere Wettergefahren können mit den neuen Satelliten noch schneller und besser erkannt werden“, sagt Gerhard Steinhorst, Leiter der Wettervorhersage beim Deutschen Wetterdienst, der seine Wetterdaten von Eumetsat bezieht.
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