Hallo.
Angesichts des momentan langweiligen Wetters stelle ich mal etwas zum Nachdenken ins Forum
Als wir im August letzten Jahres im Berner Oberland nach langer Zeit mal wieder Urlaub machten, wollte ich meiner Tochter die "blaue Grotte" am Oberen Grindelwaldgletscher zeigen. die ich als Jugendlicher in den achtziger Jahren öfters bestaunt hatte. Bei der "blauen Grotte" handelt es sich um einen in die Gletscherzunge geschlagenen Gang, welcher tiefblau schimmerte und beim Durchgehen sehr beeindruckend war.
Aber schon bei der Einfahrt nach Grindelwald traf mich bald der Schlag. Von dem Gletscher war nichts mehr zu sehen.
Wir machten uns auf den Weg zu dem Gletscherlehrpfad. Schon am Eingang zum Gletschergebiet - man geht über eine lange Holztreppep über den Felsen hinauf - sagte mir der Kassierer am Eingang, das die von mir gesuchte "blaue Grotte" schon längst der Vergangenheit angehöre.
Oben angekommen, war der Eindruck noch frustrierender. Ganz weit zurückgezogen in eine enge Schlucht sah man die verdreckte Gletscherzunge .
Sehr interessant waren die angebrachten Markierungen am Felsen, welche den jährlichen Endpunkt des Gletschers dokumentierten. Schautafeln zeigten auch noch interessante statistische Werte. Seit 1987 geht es demnach nur noch ins Minus. Leider war der Horrorsommer 2003 hierbei noch nicht berücksichtigt worden.
Übrigens mußte ich am Eigergletscher die gleiche Entwicklung feststellen. Die Gletscherzunge hatte sich in den letzten Jahren gewaltig zurückgezogen.
Erschreckend finde ich, in welch kurzer Zeit das Abschmelzen stattgefunden hat.
Gruß
Thomas