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12. Januar 1979 Nach der Schneekatastrophe im Norden... 12 Jan 2006 07:48 #120568

  • H.-D. Müller Brühl +115m
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noch ein regionaler "Nachlag".
Aber wer kann sich (ohne Wetter-Almanach) noch daran erinnern?

Wetterlage
Ein Sturmtief zieht von der Deutschen Bucht in Richtung Osten ab.
Es führt weiterhin kalte, polare Meeresluftmassen nach Deutschland.
Größtenteils ist es stark bewölkt bis bedeckt, u. die zum Teil ergiebigen Niederschläge fallen verbreitet als Schnee, örtlich als Schneeregen u. nur vereinzelt auch als Regen.

Wintereinbruch u. Sturm
Oberbergisches Land:
Auf den Höhenstraßen des Oberbergischen Kreises ist Schneeräumen sinnlos geworden, binnen einer Stunde sind geräumte Straßen wieder zugeschneit.
Weiterhin sorgen heftiger Sturm, Schneeverwehungen u. umgestürzte Bäume für immer neue Behinderungen auf Land- u. Bundesstraßen. Mehrere Straßen sind bereits gesperrt.
In Gummersbach erhält der Krisenstab immer wieder Meldungen von gerissenen Überlandleitungen, die die Stromversorgung in mehreren Dörfern u. Gehöften lahm legt.
Besonders schlimm war es in der Nacht zum 12.1.
Eine 10.000 Volt Hochspannungsleitung fällt in der Nähe von Gummersbach in einen Fischteich, ca. 30.000 Forellen erleiden dabei einen tödlichen Elektroschock.
Erst am Freitagnachmittag tritt eine leichte Entspannung der Lage ein.
In Reichshof-Freckhausen werden 38 Schafe getötet, als der Stall unter der Schneelast einbricht u. die Tiere unter sich begräbt.
In Marienheide droht eine Traglufttennishalle einzustürzen. Die Feuerwehr kann noch rechtzeitig den Schnee entfernen.
Ein Bauernhof mit 100 Tieren muss von der Feuerwehr mit Wasser versorgt werden, da durch Stromausfall die Wasserpumpe still steht.
Auf einem Bauernhof in Obergelpe u. auf dem Gut Recklinghausen bei Gimborn muss die Feuerwehr mit einem Notstromaggregat aushelfen, damit die Kühe gemolken werden können.
In Hesselbach bei Gummersbach muss die Feuerwehr u. der Räumdienst sich durch umgestürzte Bäume u. Schneeverwehungen zu einem eingeschneiten Haus durchkämpfen, um eine hochschwangere Frau zum Arzt bringen zu können.
In Gummersbach melden sich mehrere Bürger freiwillig u. bieten ihre Hilfe im Kampf gegen den Schnee an.
In der Gemeinde Reichshof, in Wehnrath entsteht ein Waldbrand, nachdem umstürzende Bäume eine Hochspannungsleitung zerstört haben.
Bergisches Land:
Schneeverwehungen bis zu 2 m Höhe legen auf den Landstraßen zeitweise den Verkehr lahm.
Bei Marialinden finden Feuerwehrleute, die umgestürzte Bäume wegräumen wollten, die Fahrbahn nicht mehr wieder, ihr Fahrzeug bleibt in einer Schneeverwehung liegen.
Im Bereich Oberleichlingen u. bei Marialinden/Federath sind mehrere Gehöfte u. Ortschaften stundenlang von der Außenwelt abgeschnitten.
Mühsam frei geräumte Straßen sind innerhalb kurzer Zeit wieder zugeschneit, oder durch Verwehungen blockiert.
In der Gemeinde Kürten werden zwei Schulbusse von umstürzenden Bäumen getroffen, es wird, gottlob, aber niemand bei dem Unfall verletzt.
Vor Fahrten durch Waldgebiete wird gewarnt.
Gemeindeverwaltungen bitten private Unternehmen, die kommunalen Fuhrparks mit Räumgerät zu unterstützen.
Siegkreis:
Zahlreiche Straßen werden wegen Schneeverwehungen, umgestürzter Bäume oder Baumbruchgefahr gesperrt.
Bei Windeck ist die Zufahrt zu einem Weiler durch 60 umgestürzte Bäume versperrt.
Zahlreiche, höher gelegene Bauernhöfe sind von der Außenwelt abgeschnitten.
Auch hier kommt es Stromausfällen durch gerissene Elektroleitungen.
Eifel:
Zahlreiche Straßen sind durch Schneeverwehungen blockiert. Der Schnee liegt stellenweise 50 cm hoch. In höheren Lagen kommt man nur noch mit Schneeketten u. Winterreifen vorwärts.
Vielerorts bleiben die Schulen geschlossen.
---
Auf der Autobahn Köln-Aachen kommt ein Sattelschlepper mit acht fabrikneuen Wagen auf glatter Fahrbahn ins Schleudern u. stürzt ca. 10 m tief ab.
Ein belgischer Bergepanzer schleppt in Wahlscheid (Rhein-Sieg-Kreis) einen, an einer abschüssigen Straße liegen gebliebenen Lkw ab. Doch selbst der 830 PS starke Panzer kommt auf der vereisten Straße ins Rutschen, bevor die Bergung gelingt.
Verkehrsminister Riemer erlaubt mittels einer Ausnahmeregelung Notarztwagen, Krankentransporter u. der Feuerwehr die Benutzung von sonst verbotenen Spike-Reifen.

National
Wintereinbruch
Zahlreiche Bundes- u. Landstraßen sind nach neuerlichen Schneefällen nur noch mit Winterausrüstung befahrbar, nur die Autobahnen sind fast überall geräumt.
Die Autobahn Dortmund-Hannover ist, nach Frostaufbrüchen der Fahrbahnen, stellenweise nur im Schritttempo befahrbar.
---
Nachdem Eisbrecher eine Fahrrinne geschaffen haben, kann die Schifffahrt auf der Weser wieder aufgenommen werden.
Die meisten Kanäle sind aber noch durch eine bis zu 30 cm dicke Eisschicht blockiert.

Viele Grüße,
H.-Dieter

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12. Januar 1979 Nach der Schneekatastrophe im Norden... 12 Jan 2006 14:47 #120583

  • Constantin
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Das ist noch mal eine ganze Spur heftigen als die Schneekatastrophe im Münsterland ende November.

Aber ob ich das noch mal erleben will? Hm, ich weiß nicht...

Gruß aus Bonn

Constantin

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12. Januar 1979 Nach der Schneekatastrophe im Norden... 12 Jan 2006 15:02 #120584

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Na ja, ob ich das nocn einmahl erleben möchte.... wenn du meine grossvater war, sag ich ja, aber in deiner alter ist doch etwas lächerlich so eine aussprache zu tun :D :P

Grusse aus ein sonnig Holland ;)

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12. Januar 1979 Nach der Schneekatastrophe im Norden... 12 Jan 2006 19:21 #120594

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Doch, da kann ich mich noch erinnern. Das war das einzige Mal, wo ich wegen Schnee nicht in der Schule war.

Mein Vater hat mich zwar hingefahren, der alte Käfer kam immer durch, an vielen steckengebliebenen Nobelkarossen vorbei. Aber als wir bei der Schule ankamen, standen draußen die anderen Alrafter, die es ebenfalls geschafft hatten, und sagten, die Schule sollte ausfallen, weil so viele andere, auch Lehrer, nicht durchkämen. Das hatte jedenfalls der Hausmeister gesagt. Also packten wir sie alle in den Käfer und mein Vater fuhr uns wieder heim. In der Zwischenzeit war auch im Radio die Meldung gekommen, die Schulen blieben geschlossen.

Am nächsten Tag bekamen wir dann aber vom Lehrer ein Donnerwetter, weil wir nicht da waren. Es war nämlich doch noch Schule gewesen, das war nach unserer Abreise Richtung Heimat beschlossen worden. Wir haben uns heftig beschwert dagegen und der Lehrer erließ uns dann gnädigerweise den Entschuldigungszettel, weil das Kultusministerium die Meldung ja im Radio verbreitet hatte.

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12. Januar 1979 Nach der Schneekatastrophe im Norden... 12 Jan 2006 22:04 #120608

  • Tobias Ferrari
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Salü HaDiMü

Krass, es sollte noch fast drei Jahre dauern, bis ich das Licht der Welt erblicke...
Was solch eine Wetterlage wohl heutzutag für ein Chaos auslösen würde?

Gruss
Tobias

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Der Weise sagt nicht alles was er denkt, aber er denkt alles was er sagt.
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12. Januar 1979 Nach der Schneekatastrophe im Norden... 12 Jan 2006 22:13 #120611

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12. Januar 1979 Nach der Schneekatastrophe im Norden... 12 Jan 2006 22:21 #120613

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Salü Philipp

Auf die eine Seite fände ich es sicherlich auch super, doch andererseits, naja...
In der heutigen Gesellschaft würde kaum mehr etwas gehen, alles stünde still, nicht zu vergessen die reisserischen Schlagzeilen von Blick und Bild in den darauffolgenden Tagen...

Wenn keine Menschenleben in Gefahr wären und sich auch die sonstigen Schäden in Grenzen hielten, (Schäden würde es geben, Bäume und so) würde es mich doch reizen, sowas bei uns mal zu erleben. :D

Gruss
Tobias

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12. Januar 1979 Nach der Schneekatastrophe im Norden... 13 Jan 2006 11:16 #120627

  • Constantin
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ich meinte eigentlich damit dass solche Extremlagen eine Menge Schäden verursachen, und fragte mich aus diesem Grund ob ich sie mir herbeiwünschen sollte.

Zugefrorene Seen und Scheewehen nebst Kälterekorden sind die eine Seite; Erfrorene Obdachlose und Autofahrer, weil Sie im Schnee steckengeblieben sind etwas anderes...

groetjes

Constantin

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