Hallo Mickey,
da hast du recht. Selbst mein Hühnerstall ist massiver gebaut als manches amerikanische Haus. Bei meinem Dach hat nicht einmal Kyrill die Ziegeln zum Klappern gebracht. Unsere Bauweise mag zwar teurer sein, aber wesentlich haltbarer und das gibt einem doch auch ein gutes Gefühlt, wenn man es drinnen gemütlich hat, während draußen der Wind tobt.
Allerdings sind Tornados ja bei uns nicht wirklich üblich, und dafür haben wir ja auch keine besonderen Vorkehrungen, obwohl da sicher einiges möglich ist. Ich habe mir mal von einem Architekten das hyperpneumatische Paradoxon erklären lassen. Das ist der Effekt, wenn bei einem Sturm die Ziegeln nicht während der Böe wegfliegen, sondern danach, sozusagen im Lee. Zuvor hat die Böe viel Luft unter das Dach geblasen, da einen hohen Druck erzeugt. Dann folgt das Lee mit niedriegen Druck außen, während ja innen noch der hohe Druck herrscht. So explodieren die Dächer regelrecht, weil der hohe Luftdruck unter dem Dach sich mit dem niedrigen Druck außen ausgleichen will. Daß das stimmt, sehe ich beim Dach meines Cousins: Da fliegen die Ziegel jedes Jahr. Früher, als der Dachboden noch mit Heu und Stroh vollgebenst war bis unter den First, ist da nie was passiert - weil da gar nicht viel Platz war, um den hohen Luftdruck aufzubauen. Jetzt ist da alles leer und viel Raum für die Druckschwankungen.
Bei einem Tornado sind vermutlich viele der Schäden auch auf diese Schwankungen zurückzuführen.
Gruß, Kerstin