"Fällt der September überdurchschnittlich warm aus, so folgt in 3 von 4 Fällen ein insgesamt zu milder Winter."
An Hand der bis in das Jahr 1779 zurückreichenden Temperatur-Zeitreihe von Karlsruhe habe ich den behaupteten Zusammenhang zwischen besonders warmen Septembermonaten (Abweichung vom Mittelwert 1961-90 mindestens +1,5K) und Folgewintern untersucht.
Bei einer Gesamtzahl von 28 Fällen, in denen der September um 1,5 K oder wärmer ausfiel, zeigte sich der Folgewinter
in 25% der Fälle zu kalt (Abweichung vom Mittelwert 1961-90 kleiner als -0,5K),
in 18% der Fälle durchschnittlich (Betrag der Abweichung höchstens 0,5K),
in 57% der Fälle zu mild (Abweichung größer als +0,5K).
Horst Malberg relativiert zu Recht die "alleinige" Aussagekraft der September-Regel mit dem Hinweis darauf, "dass es (bei den betrachteten Fällen) vor allem der Februar (ist), der in 85% der Fälle normal (15%) bis übernormale (70%) Temperaturen aufweist, während ein milder Dezember bzw. Januar nur zu 55-60% wahrscheinlich ist."
Auch die Untersuchung am Beispiel Karlsruhes bestätigt aber hinsichtlich der mittleren Temperatur des Gesamtwinters, dass nach einem deutlich zu warmen September (Abweichung von +1,5K oder höher) nur in 25% der Fälle mit einem kalten Winter zu rechnen ist.
Sollte der diesjährige September also um mindestens 1,5K zu warm ausfallen, wäre ein kalter Gesamtwinter 2006/2007 eher unwahrscheinlich.
Gruß
Markus