Hallo ins forum,
nach einem nicht enden wollenden Sommer sieht es jetzt erstmals -und das recht früh, wie ich finde- nach einem ersten Kaltlufteinbruch auf den Karten aus. Ich habe mir die UGKB-Karten zunächst mit Skepsis angesehen ("Aussreisser"...) und dann mal die dazugehörigen Karten. Die zeigen eine an sich schon fast Hochwinterliche Wetterlage mit kräftigem Grönland-Skandi-Block, an dessen Rückseite immer mehr arktische Kaltluft den Russisch-Europäischen Kontinent zu fluten beginnt.
Ich habe mir nach durchsicht der Karten mal die Mühe gemacht und habe einige Ensembles aus dem Skandinavisch-Westrussischen Raum rausgesucht, die ich hier mal reinstelle.
Moskau:
Stockholm:
Helsinki:
Tromsoe:
Archangelsk:
Erster Eindruck: bei fast allen ENS im Norden und Nordosten fällt eine stark fallende Tendenz ab der zweiten Monathälfte auf, teilweise mit extremen Ausreissern nach unten. Was könnte das für unser Wetter bedeuten? Zunächst einmal hängt die mögliche weitere Entwicklung davon ab, ob die GWL ende Oktober/Anfang November weiterhin blockiert bleibt. sollte das der Fall sein, kann sich die eingeströmte Kaltluft rasch weiter auskühlen, und womöglich ungewöhnlich früh in der Saison einen massiven Kaltluftkörper bilden, den so schnell nichts wegräumen kann. Sollte dann *sich aus dem Fenster lehn* die von Roeder geproggte Druckkonstellation für den Winter auch nur Ansatzweise eintreffen, könnte ein sich selbst verstärkendes Kaltluft-Produktions-System die Folge sein: durch die geblockte Lage könnte Russland immer weiter mit Kaltluft geflutet werden und weiter auskühlen, was das Blockierende Hoch wiederum stärken würde; Westeuropa käme dann an der Südflanke ebenfalls eine ordentliche Portion Kaltluft mit. Wenn man das ganze dann mit ordentlicher Tiefdruckaktivität im Mittelmeer "würzt" (ausgelöst durch "Kontakt" der nach Südwesten ausströmenden Kaltluft mit dem immer noch sehr warmen Mittelmeer) könnte eine perfekte Hochwinterlage entstehen, die schon früh für womöglich aussergewöhnlich tiefe Temperaturen sorgen könnte.
Zum Vergleich: letztes Jahr war die Kaltluft eher über Grönland und somit zu weit westlich, über Skandi und Russland wars zu warm bis viel zu warm:
Vielleicht sind wir ja dieses Jahr mal dran?
Dies klingt alles eigentlich zunächst recht schlüssig und spannend. Sollte Anfang/Mitte November jedoch eine Stramme Südwestlage die Kaltluft bis Mittelsibirien wegräumen, wirds wohl doch erstmal nix mit einem Kaltwinter.
Trotzdem oder gerade deswegen sollte man die Wetterentwicklung und die Modellrechnungen was den Kaltluftausbruch angeht mit erhöhter Aufmerksamkeit verfolgen. Was danach (anfang November) passiert kann mitunter Entscheidend für den weiteren Witterungsverlauf im Winter sein.
Es wird spannend; wait and see!
Gruß aus Augustin
Constantin