Hallo allerseits,
der Oktober war in der Arktis extrem zu warm.
Quelle:
www.nlweer.com
, nach einem Posting in www.weerwoord,be
Wie man sieht, lagen die durchschnittlichen Temperaturen bis ins Polgebiet noch um, oder nur knapp unter dem Gefrierpunkt. Wenn man diese Temperaturen mit dem Mittelwert vergleicht (rechte Grafik), kommt man auf Temperaturabweichungen
von 15°C (!!) und mehr. Grund dürfte der extreme Eisschwund diesen Sommer gewesen sein. Da die Kaltluftproduktion jetzt erst langsam in die Gänge kommt, dürfte sich diesem Winter deutlich weniger Eis bilden als sonst, was dazu noch eine viel geringere Mächtigkeit haben dürfte. Alles deutet also darauf hin, dass es im neuen Jahr zu einem noch viel größeren Masseverlust als in diesem Jahr kommen könnte - mit verheerenden Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt dort.
Spinnt man die Sache ein wenig weiter, kommen Interessate Aspekte auf: Die Tiefdruchtätigkeit auf dem Atlanitik wird maßgeblich von den Temperaturunterschieden an der Frontalzone gesteuert. Da es im Oktober jedoch vergleichsweise sehr geringe Unterschiede gab, war die Tiefdrucktätigkeit ebenfals gering - vielleicht ein entscheidender Grund für den Hochdruck-geprägten Witterungsverlauf im Oktober.
Aktuell nehmen die Temperaturunterschiede wieder zu, da im Norden die Kaltluftproduktion endlich in Gang kommt, was man auch sehr schön an der Auflebenden Tiefdrucktätigkeit sehen kann.
Wenn es aber im Polgebiet den ganzen Winter über milder als sonst bleibt (was angesichts der Eislage nicht unwahrscheinlich ist), könnte die Tiefdrucktätigkeit ebenfalls schwächer als sonst bleiben, was wiederum die Wahrscheinlichkeit von Meridionalisierungen und Hochdruckwetterlagen begünstigen dürfte.
Paradoxerweise bergen Hochdruck-geprägte Winter jedoch eine größere Chance auf Kälte in Mitteleuropa als Westlagen-Winter.
Dies soll jedoch keine Vorhersage sein, ich bin ehrlich gesagt der Meinung, dass man gerade den Winter aufgrund der extremen Veränderungen im Polgebiet einfach nicht mehr vorhesagen kann, zumindest nicht mit Vergleichen aus vergangen Jahren. Gerade im Winter ist die Arktis der "Motor" im Wettergeschehen auf der gesamten Nordhalbkugel und die verändert sich momentan mit nicht für möglich gehaltener, beängstigender Geschwindigkeit.
Gruß aus Augustin
Constantin