Nationales Lawinenbulletin Nr. 1
für Freitag, 9. November 2007
Ausgabezeitpunkt 8.11.2007, 17:00 Uhr
Anstieg der Lawinengefahr mit weiteren Schneefällen
Allgemeines
Von Dienstag, 6. November bis Donnerstag, 8. November fiel vor allem am östlichen Alpennordhang und in Nordbünden immer wieder Schnee. Die Schneefallgrenze lag zeitweise unter 1000 m. Auf 2000 m liegen von den Glarner Alpen bis ins Alpsteingebiet sowie in Nordbünden 20 bis 30 cm Schnee, in den übrigen Gebieten deutlich weniger. Der Wind blies mässig bis stark aus West bis Nordwest. Mit Nordföhn blieb es im südlichen Wallis und am Alpensüdhang trocken.
Am Donnerstag blieb es am östlichen Alpennordhang sowie in Nord- und Mittelbünden bis in den Nachmittag hinein bewölkt, während es in den übrigen Gebieten bereits am Vormittag meist sonnig war. Die Mittagstemperaturen auf 2000 m lagen im Norden zwischen Null und minus 2 Grad, im Süden bei plus 6 Grad. Der Wind wehte vorübergehend schwach bis mässig aus nordwestlichen Richtungen.
Vor dem erwähnten Neuschnee lag oberhalb von etwa 2500 m noch älterer Schnee vom Oktober, der vor allem an Schattenhängen aufbauend umgewandelt und locker ist. Besonders am östlichen Alpennordhang und in Nordbünden bildete dieser Schnee teilweise schon eine zusammenhängende, dünne Schneedecke. Die Verbindung des Neuschnees zu dieser Schneeschicht ist schwach.
Entwicklung
In der Nacht auf den Freitag, 9. November, setzt verbreitet Schneefall ein. Am Alpennordhang sowie vom Prättigau bis ins Unterengadin fallen bis am Abend verbreitet 15 bis 30 cm Schnee, in den Gebieten weiter südlich 10 bis 20 cm. Nur ganz im Süden bleibt es trocken. Die Mittagstemperaturen liegen auf 2000 m bei minus 10 Grad. Die Schneefallgrenze sinkt wieder bis in tiefe Lagen. Der Nordwestwind weht stark bis stürmisch.
Detaillierte Angaben zum Wetter können dem täglich erscheinenden Alpenwetterbericht von MeteoSchweiz entnommen werden (Tel. 0900 552 138 oder
www.meteoschweiz.ch
).
Hinweise zur Lawinengefahr
Von den Glarner Alpen bis ins Alpsteingebiet und in Nordbünden steigt die Lawinengefahr im Tagesverlauf auf die Stufe Erheblich (Stufe 3) an. Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an steilen Nordhängen oberhalb von etwa 2500 m, wo das Gelände einen eher glatten Untergrund aufweist sowie in Rinnen und Mulden. Die Gefahr geht einerseits vom frischen Triebschnee, andererseits von der schwachen Altschneeschicht auf dem Boden aus. Schneebrettlawinen können durch Einzelpersonen ausgelöst werden. Unterhalb von etwa 2500 m besteht die Gefahr vor allem darin, im sehr steilen Gelände von einem Rutsch mitgerissen zu werden und abzustürzen.
Tendenz
Am Samstag und Sonntag folgen weitere, vor allem am Alpennordhang sowie in Nordbünden ergiebige Schneefälle bei stürmischem Nordwestwind. Die Lawinengefahr steigt besonders in den neuschneereichen Gebieten weiter an.
Das nächste Lawinenbulletin erscheint am Freitag, 9. November 2007 um 17 Uhr.