Hallo Marcel,
erstmal Willkommen im Forum!
"Monsterhoch" ist schon ganz richtig formuliert. Es blockiert nicht nur bis auf weiteres die Westdrift, sondern hat auch bis in höhere Atmosphärenschichten die Regie übernommen, lässt sich also vorerst nicht vertreiben. Stattdessen scheint es ein "Eigenleben" entwickeln zu wollen, was sehr interessant ist, auch fürs Weihnachtswetter.
Sollte "unser Hoch" allmählich nach SO abziehen, hätte dies ein wiederaufleben der Westdrift zur Folge, also milde Weihnachten, eventuell auch Wind und Regen. bleibt das Hoch da wo es jetzt ist, oder legt sich genau über uns, würde es bodennah immer weiter auskühlen, während es "oben" mild bleiben würde. Folge wäre eine inversion, die im Flachland zu Nebel, Reif und Dauerfrost führten würde, während die Berge fantastische Fernsichten hätten, bei strahlendem Sonnenschein, knochentrockener Luft und relatriv milden Temperaturen.
Interessant ist eine weitere Variante, die ein wenig auf den EC, EZMWF- und auch ansatzweise im aktuellen GFS 6z-lauf auftaucht: Das Hoch wandert auf die Nordsee hinaus und "sucht" eine Verbindung mit Island/Grönland, während über Nordskandinavien ein Tief nach SO zieht und Eiskalte Frostluft mit sich nach West-Russland führt. Sollte sich danach über Skandinavien ein neues Hoch bilden könnte das die "ultimative" Frostperiode zur Folge haben, wenn diese kalte Luft angezapft wird und nach Westeuropa strömen kann.
Kleine Veränderungen, große Folgen; mir ist dieses "Betonhoch" im moment jedenfalls deutlich lieber als die Westlage davor. Jetzt haben wir wenigstens eine ordentlich blockierte Strömung, die allerhand Möglichkeiten für "richtigen" Winter bietet. Darüber hinaus startet in den kommenden Tagen in vielen Regionen die erste "richtige" Frostperiode seit zwei Jahren. Das ist schon eine Menge wert!

Und der Winter hat gerade erst angefangen.
Gruß aus Augustin
Constantin