sda | 13.12.2007 | 15:38:47 | (BLICK)
GENF - Die Welt hat nach Angaben der UNO das wärmste Jahrzehnt seit Beginn der Messungen 1850 hinter sich. Zwischen 1998 und 2007 stieg die Durchschnittstemperatur um 0,74 Grad, wie die Welt-Wetterbehörde (WMO) in Genf mitteilte.
In diesem Jahr lag die Temperatur um 0,41 Grad über den 14 Grad, die als Durchschnittswert für die Jahre 1961 bis 1990 gemessen wurde. 2007 liegt in der Skala der wärmsten Jahre laut Daten der britischen Wetterdienste auf dem siebenten Platz und gemäss Daten der amerikanischen Dienste auf dem fünften Platz.
Die Erwärmung war auf der Nordhalbkugel mit 0,63 Graden im Vergleich zur Periode 1961-1990 ausgeprägter als auf der Südhalbkugel, wo sie bei 0,20 Graden lag. Der Januar war weltweit der wärmste seit Aufzeichnung der Temperaturen.
Die WMO weist auf die Rekordschmelze beim arktischen Polareis hin. Hinweis darauf war die Öffnung der Nordwest-Passage vom Atlantik zum Pazifik in Kanada. Erstmals völlig eisfrei war die Passage nach dem 11. August wärend fünf Wochen für Schiffe befahrbar.
Die Ausbreitung des Polareis war im September 39 Prozent geringer als das Mittel von 1979-2000. Die mittlere Ausbreitung des Polareises ist mit 4,28 Millionen Quadratkilometer die schwächste jemals registrierte.
Das Meeresniveau stieg im Vergleich zum Mittel im vergangenen Jahrhundert (1,7 Millimeter pro Jahr) überdurchnittlich schnell an. Insgesamt stiegt der Meerespiegel seit 1870 um rund 20 Zentimeter an.
Im vergangenen Jahr konnten vielerorts thermische Rekordwerte verzeichnet werden. Gewisse Regionen in Europa erlebten einen ihrer mildesten Winter und Frühlinge mit über vier Grad wärmeren Durchschnittstemperaturen im Januar und April als üblich.
Im Juni und Juli litt Südosteuropa unter zwei extremen Hitzewellen. Ungewöhnliche Hitze wurde im Februar auch in Australien, im August im Süden der USA und im August und im September in Japan verzeichnet.