Hallo allerseits,
Mit dem nächsten Skandi-Kaltluftausbruch nach Sylvester auf den Karten stellt sich hier die Frage, was denn nun mit diesem passieren wird, und ob dies der "ganz große Wurf" werden könnte, auf den Winterfans schon seit Jahren hoffen.
Vorteilhaft sind zum einen mehr vorhandene Kälte, die angezapft werden wird, und Tiefdruckgebiete, die nach ME gedrückt werden, was eine fette Schneepackung für alle und sogar Schneestürme im Norden zur Folge haben könnte. Dazu kommt die günstigere Position des Hochs als unser "Dezemberhoch" (weiter im Norden), sowie die prognostizierten enormen 1050+ Hpa über ein weites Gebiet und die Tatsache, dass dieses Hoch eine Verbindung mit dem Russlandhoch eingehen will.
Was mich stört, ist die Tatsache, dass es immer noch kein Grönland-Hoch gibt (im Gegenteil. dort eher Tiefdruckeinfluss!), sowie einen beachtlichen Kältepol, der sich erneut über Ostkanada/Grönland etablieren soll. beides könnte den Atlantik wieder ankurbeln, was evtl das Hoch wieder nach SO abdrängen könnte (durchbrechende Westdrift).
Momentan sieht es in den ENS (noch) mehrheitlich nach eher kurzer Winter-Episode und nachfolgender Westdrift aus. Sollte das Riesenhoch die Tiefdruckgebiete jedoch über ME ins Mittelmeer abdrängen (18z zeigt dies Eindrucksvoll!), steht uns möglicherweise eine Winterepisode ins Haus, die wir so seit Jahren nicht mehr erlebt haben, und die die meisten Flachländer gar nicht mehr gewohnt sind. Die Tatsache, dass schon die letzte Kälteperiode im Vorfeld von den Modellen immer wieder falsch eingeschätzt wurde zeigt, dass dieser Winter offensichtlich von "klassischen" Stömungsmustern abweicht, also mit Rechnern schwer zu erfassen ist.
Hier mal drei Karten von GFS 18z (sind gespeichert, verfallen also nicht)
Die Tiefs weichen nach SO aus...
das dürfte eine MENGE Schnee geben...
und zum Schluss schickt das Hoch "Sibirische Grüße" zum Konservieren hinterher.
Diese Wetterlage hat also einiges an Potenzial, und ist zudem von entscheidender Bedeutung für den Winterverlauf 07/08. WENN dieser Winter nämlich ein "echter" Kaltwinter wird, werden jetzt die Weichen dafür gestellt. Sollte es jedoch nichts geben, und die Westdrift bricht wieder durch, kommt der nächste Einbruch frühestens im letzten Januardrittel, der Januar würde dann auch nicht (nennenswert) zu kalt werden. Außerdem wirds aufgrund der schon wieder länger werdenden Tage im Februar langsam eng für eine "echte" Frostperiode, zumindest fürs Flachland.
Wirds aber im neuen Jahr nachhaltiger Winter, dürfte sich durch den Schnee und die blockierte Wetterlage schnell ein riesiges Kaltluftpolster in Europa bilden, das so schnell nicht wieder ausgeräumt werden kann.
Es wird spannend!
Gruß aus Augustin
Constantin