Weil unten einige den Amsel-KAT belächeln, möchte ich kurz folgende Beobachtungen hier erzählen:
Zunächst etwas zur Amsel:
Der Vogel flötet im Frühjahr zur Brutzeit von den Dächern und Baumwipfeln.
Der Gesang der Amsel überdauert auch den Juni und verstummt erst im Juli langsam. Dabei singen die Vögel im ersten Julidrittel noch recht munter, ab etwa 15. Juli ist das Flöten nur noch bei Sonnenaufgang zu vernehmen und gegen Ende Juli ist Schluss.
Nun meine Beobachtung:
Im kalten September 2001 begannen um den 25. September herum plötzlich die Amseln zu flöten. Auffallend war dabei nur, dass der Gesang wesentlich leiser war als im Frühjahr. Man musste schon relativ nahe dran sein, um es zu hören. Das ging mehrere Tage (auch morgens) so und eine Woche später wurde es extrem warm und hielt über mehrere Wochen hinweg an, so dass der Oktober nach dem kalten September einer Sommerzeit gleichkam.
Gleiches war Ende August 2006 zu beobachten, etwa 1 Woche vor dem Start es extrem warmen September 2006. Um den 27. August herum war plötzlich das Flöten der Amseln zu hören und das inmitten der letzten (besonders kalten!) Phase des August 2006. Kurz danach wurde es dann heiß!
Auch im Winter konnte ich immer wieder feststellen, dass starke Aktivitäten der Vögel den milden Perioden deutlich vorausgehen.
Auch umgekehrt gibt es auffälliges Verhalten von Wildtieren schon gut eine Woche vor starken Schneefällen.
Bei mir erkennt man bevorstehende ernste Wintereinbrüche immer daran, dass auffallend viele Spechte und Eichelhäher aus dem Forstgebieten rund um München in die Stadt kommen.
Amselgesang zwischen August und Februar kommt nach meiner Beobachtung nur vor, wenn eine positive Anomalie der Temperaturen kurz bevorsteht. Und das Interessante dabei war stets, dass der Gesang immer schon deutlich vorher begann, wo das Wetter draußen noch gar nicht dazu einlud. Der Vogel spürt ganz eindeutig die KOMMENDE Wetterlage und es ist nicht so, dass er nur auf schon vorhandenes Wetter reagiert.
ivo