Medienmitteilung der SP Kanton Bern und des Hausverein Schweiz
400 Solardächer im Kanton Bern in der Warteschlaufe
Weil der Bund zu wenig Geld für die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) vorgesehen hat, stellen InvestorInnen ihre Projekte zurück. Die SP Kanton Bern fordert mit einer Standesinitiative ein rasches Umdenken für mehr Arbeitsplätze und eine effiziente Stromerzeugung mit Sonne, Wind und Wasser.
«Alleine im Kanton Bern sind heute 400 Solaranlagen blockiert; in der ganzen Schweiz sind 3000 Solaranlagen auf der Warteliste. Die Mittel müssen dringend erhöht werden. Dies ist eine der sinnvollsten Unterstützungen für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung - gerade in einer wirtschaftlich unsicheren Zeit», meint SP-Nationalrätin Ursula Wyss.
Jetzt Investitionsbremse bei den Erneuerbaren lösen
Die SP/JUSO-Fraktion will, dass jetzt mit der Förderung der erneuerbaren Energien vorwärts gemacht wird. Sie fordert mit einer Standesinitiative in der Novembersession die Erhöhung oder Aufhebung des Deckels bei der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV). Damit werden viele Investitionen in Solar-, Wind- und Biomasse-Anlagen ausgelöst und zahlreiche zukunftsträchtige Arbeitsplätze geschaffen.
Mit privaten Solaranlagen den eigenen Strombedarf decken
Das Beispiel der Ende Oktober montierten Anlage von Familie Gutknecht zeigt, welcher Beitrag mit dezentralen privaten Anlagen zur Stromversorgung geleistet werden kann: Sie produzieren die Energie für einen durchschnittlichen Schweizer Haushalt.
Die Schweiz ist im Rückstand trotz grossem Potential
«Was die Schweiz heute in einem Jahr an Photovoltaik-Anlagen erstellt, bauen die Deutschen an einem einzigen Arbeitstag! Dabei wäre das Solarstrom-Potenzial allein im Kanton Bern riesig: Rund 34 km2 Dachflächen weisen Südlage auf und sind für die Stromerzeugung bestens geeignet. Entscheidend für deren Nutzung ist aber die Verfügbarkeit und die Höhe der Einspeisevergütung», folgert Jürg Wittwer, der Geschäftsleiter beim Hausverein Schweiz. Ein Beispiel ist die Familie Ramseier, welche eine Photovoltaik-Anlage installieren möchte, aber aufgrund der langen Warteliste wahrscheinlich für lange Zeit keine Förderung durch die KEV erhält.
Wegen dem Deckel wird der Solarmarkt Schweiz zusammenbrechen
Hier sieht Urs Muntwyler, CEO SolarCenter Muntwyler Zollikofen das grosse Problem: «Durch den Deckel der Kostendeckenden Einspeisever*gütung wird der Solarmarkt 2009/2010 zusammenbrechen. Viele Investoren sind bereits deutlich zurückhaltender. Der Solar*strommarkt Schweiz wird so durch den Deckel bei der kostendeckenden Einspeisevergütung 'gegroundet', statt nachhaltig belebt zu werden.»