Welcome, Guest
Username: Password: Remember me
  • Page:
  • 1

TOPIC:

20. Januar 1986 *Orkan* 20 Jan 2006 00:22 #121128

  • H.-D. Müller Brühl +115m
  • H.-D. Müller Brühl +115m's Avatar Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
Wetterlage
In einer sehr lebhaften Westströmung zieht im Tagesverlauf ein Orkantief (Kerndruck 970 hPa), über Dänemark u. der Ostsee hinweg, nach Osten ab.
Nur vorübergehend macht sich schwacher Zwischenhocheinfluss bemerkbar.
Die nach Deutschland einfließende, sehr milde Atlantikluft wird von mäßig warmer Meeresluft abgelöst.
Es ist meist wechselnd bewölkt mit Aufheiterungen, besonders am Nordrand der Mittelgebirge u. Alpen bleibt der Himmel aber auch ganztägig bedeckt.
Verbreitet treten meist aber nur leichte Regen-, im Bergland auch Schneeregenschauer auf, vereinzelt entladen sich auch Gewitter.
Im Flachland werden in der Nacht zum 20.1., beim Durchgang der Kaltfront, in Windböen verbreitet Windböen bis zu 10 Bft. (starker Sturm), vereinzelt sogar bis zu 12 Bft. (Orkan) beobachtet.
In den Gipfellagen der Mittelgebirge u. den Alpen werden auch tagsüber weiterhin verbreitet Orkanböen (Bft. 12) registriert. Auf dem Feldberg im Schwarzwald wird eine Windgeschwindigkeit von fast 165 Km/h gemessen.
Es ist zu mild.

Orkan
In der Nacht zum 20.1. muss in Köln die Feuerwehr zu rund 200 Einsätzen ausrücken.
Laut Angaben des Haus- u. Grundbesitzervereins entstehen an jedem vierten Haus Schäden.
Nachdem ein Baum auf die Oberleitung der Stadtbahnstrecke Köln-Bonn gestürzt ist, bleibt diese für 3 Stunden unterbrochen. Auch die Zugverbindung Köln-Gummersbach ist wegen umgestürzter Bäume stundenlang blockiert.
In der Eifel u. im Oberbergischen Kreis entstehen in den Wäldern durch Windbruch Schäden in Millionenhöhe (DM).
Ca. 1.000 Telefonanschlüsse in Orten des Oberbergischen Kreises sind gestört. Alleine in Hennef–Ukkerath sind 200 Haushalte ohne Telefon.
In den ländlichen Gebieten des Rheinlandes sind zahlreiche Stromleitungen unterbrochen.
In Bonn wirbelt ein 20 m² großes Leichtmetalldach des städtischen Hallenbades durch die Luft.
Aus ganz NRW wird von Schäden berichtet. Trotz des heftigen Unwetters gibt es glücklicherweise keine Verletzten.

Dafür kommen in Bayern acht Menschen bei wetterbedingten Unfällen zu Schaden.
Die entstandenen materiellen Sachschäden werden mit vielen Mio. DM beziffert.
In Hörgertshausen (Kreis Freising) stürzt der 42 m hohe Turm der Wallfahrtskirche St. Alban ein.
Im Großraum München blockieren umgestürzte Bäume die Gleise mehrerer S-Bahn-Züge u. beschädigen Fahrbahnleitungen.
Der Sturm türmt auf dem Feldberg im Schwarzwald den Schnee zu meterhohen Wänden auf.
Im Bereich der Schwäbischen Alp u. bei Mannheim kommt es durch Schneeglätte zu Verkehrsbehinderungen.
In Stuttgart kommt es zu 12 wetterbedingten Unfällen mit sechs Verletzten.
In Schwäbisch Gmünd schlägt ein Blitz in eine Vertriebsgesellschaft für Textilien ein u. entfacht ein Feuer; das Inventar verbrennt. Der Schaden wird auf 2. Mio. DM geschätzt.
Stark betroffen sind auch Hessen, Rheinland-Pfalz sowie das Saarland.
In der Innenstadt von Ludwigshafen fällt ein Baukran um u. stürzt auf drei Gebäude.
In Frankfurt ruft die Feuerwehr für zwei Stunden den Ausnahmezustand aus.
Hochwasser
Im Kreis Northeim stehen zahlreiche Straßen in Ufernähe der Leine unter Wasser.
Der Weststurm flaut in Schleswig-Holstein vor dem Hochwasser ab, deswegen bleibt die Westküste von einer Sturmflut verschont.

Quelle (Auszug): ex Wetter-Almanach

Please Log in to join the conversation.

  • Page:
  • 1
Moderators: Tobias FerrariMarkus Brotschi
Time to create page: 0.095 seconds
Go to top
JSN Boot template designed by JoomlaShine.com