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Hochwasser und Erdrutsche 10 Apr 2006 17:10 #125548

  • Markus Brotschi
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Zell (LU): Ein Erdrutsch riss einen Hausteil mit, verletzt wurde niemand.



Der Dauerregen hat in verschiedenen Teilen der Westschweiz und des Mittellands zu Verkehrsbehinderungen wegen Hochwassers und Erdrutschen geführt. Die Pegel von Flüssen und Seen steigen an.

In weiten Teilen des Mittellandes fielen von Sonntag- bis Montagmorgen zwischen 40 und 50 Liter Regen pro Quadratmeter, wie es bei MeteoSchweiz auf Anfrage hiess. In Bern wurden 56 l/m2, in Basel 42 l/m2 und in Zürich 40 l/m2 gemessen. Noch stärker betroffen war die Romandie: In Pully VD am Genfersee waren es 71 l/m2, in Neuenburg 60 l/m2 und in Genf 57 l/m2.
Gesperrte Strassen ...
Nach Mitteilung der Verkehrsinformation Viasuisse kommt es in weiten Teilen der Schweiz auch zu Behinderungen im Strassenverkehr. Zahlreiche Nebenstrassen und Hauptstrassen sind wegen Hochwassers, Erdrutschen oder Erdrutschgefahr unterbrochen.


In der Ostschweiz blieb die Kantonsstrasse zwischen Büttenhardt SH und Schaffhausen ebenso gesperrt wie die Kantonsstrasse zwischen Grandcour und St-Aubin am Neuenburgersee. Die Kantonsstrasse Siders VS-Leuk VS wurde durch einen Erdrutsch unterbrochen.
Auch die Strasse zwischen Entlebuch LU und Rengg LU blieb wegen der Gefahr eines Erdrutsches in beiden Richtungen gesperrt. Wegen Hochwasser gesperrt wurde die Strasse zwischen Lentigny FR und Onnens FR. Gesperrt sind auch die Hauptstrasse Bern-Lenzburg bei Oberönz BE, die Hauptstrasse Basel-Olten SO bei Liestal und die Hauptstrasse Lyss BE-Murten FR.

... und Bahnlinien
In Lyss mussten zudem die Fussgängerbrücken über den Lyssbach gesperrt werden, wie die Gemeinde mitteilte. Die Behörden warnen die Bevölkerung davor, sich in der Nähe des Baches zu begeben.
In Bressonaz in der Waadt ging ein Erdrutsch auf die Bahnlinie Lausanne-Payerne nieder, wie die SBB mitteilten. Unterbrochen ist auch die Bahnlinie Freiburg-Payerne, weil ein Baum auf das Bahntrassee gestürzt war. In beiden Fällen richteten die SBB einen Busersatzbetrieb ein.

Hohe Pegelstände bei Seen und Flüssen
Die anhaltenden Niederschläge liessen Flüsse und Seen in der Westschweiz, im Jura und im Mittelland ansteigen, teils bis über die Hochwassergrenze. Laut dem Hydrologen Daniel Streit von Bundesamt für Umwelt (Bafu) führt der Fluss Ergolz im Kanton Baselland Wassermengen, die nur alle 50 bis 100 Jahre gemessen werden. Bei den übrigen Flüssen entspreche die Wassermenge Ereignissen, wie sie alle fünf bis zehn Jahre auftreten. Laut Streit ist noch mit einem weiteren Anstieg der Pegel zu rechnen, etwa für den Neuenburger-, Bieler- und Murtensee.
Der Bielersee steht 30 Zentimeter unter der Hochwassergrenze und der Regierungsstadthalter von Nidau rechnete gemäss Mitteilung mit einem weiteren Anstieg. Deshalb erliess er heute Morgen eine vorsorgliche Hochwasserwarnung für den Bielersee und den Nidau-Büren-Kanal. Er rief die Bevölkerung dazu auf, die tiefer liegenden Räume regelmässig zu kontrollieren, wertvolle Gegenstände sowie Wasser gefährdende Stoffe aus Kellern und Tiefgaragen zu entfernen.

Rheinschifffahrt bei Basel gesperrt
Die Rheinschifffahrt zwischen Basel und Kembs ist heute Morgen um 4.30 Uhr eingestellt worden. Der massgebliche Pegel in Rheinfelden stieg zu diesem Zeitpunkt über die Sperrmarke von 4,5 Metern und erreichte bis 9.30 Uhr einen Stand von 4,99 Metern.
Der Pegel steigt nach Angaben der Rheinschifffahrtsdirektion Basel (RSD) weiter. Die Schiffe können Basel ab einen Stand von 4,3 Metern wegen der niedrigen historischen Mittleren Brücke nicht mehr passieren. Unterhalb Basels gilt eine Limite von 4,5 Metern.

Die anhaltenden Regenfälle haben auch zu Wassereinbrüchen in Keller und Liegenschaften geführt. Die Kantonspolizeien von Bern, Solothurn, Freiburg und Basel-Landschaft meldeten zahlreiche Feuerwehreinsätze wegen Überschwemmungen. Allein im Kanton Bern gingen über 200 Meldungen über Wasserschäden ein. Über ein halbes Dutzend Bäche traten über die Ufer.

Schnee bis in tiefe Lagen, Regenfront zieht gegen Alpen
Bis heut Vormittag fiel nach Angaben von MeteoSchweiz in der Westschweiz bis zu 90 Liter Regen pro Quadratmeter. Im Tessin wurden sogar Regenmengen von bis zu 105 Liter Wasser pro Quadratmeter gemessen. Die Meteorologen rechnen für heute Nachmittag mit einer Entspannung in den bisher niederschlagsreichen Gebieten sowie einer Verlagerung der Niederschlagszone Richtung Osten und Alpen. Gleichzeitig dürfte die Schneefallgrenze bis ins Flachland absinken. (cpm/ap/sda)

www.tagesanzeiger.ch

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