Hagel: Ein Bild der Verwüstung
Auch Mönchweiler und vor allem Dauchingen hat mit hohen Schäden zu kämpfen
Die Schäden sind beträchtlich und sichtbar, den der Hagel am Mittwochabend in Mönchweiler hinterlassen hat. Zwar war die Gemeinde nicht so schlimm dran wie etwa Schwenningen, dennoch gingen Glaskuppeldächer zu Bruch, zahlreiche Keller standen unter Wasser. 500 Schächte müssen von Unrat und Blättern gesäubert werden, um keine Überflutung zu provozieren. In Dauchingen werden die Schäden an kommunalen Gebäuden auf rund 300000 Euro geschätzt.
Mönchweiler/Dauchingen
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Werner Beha vom Mönchweiler Bauhof macht den Weg wieder frei von der dicken Schicht Hagel, die am Mittwoch die Gemeinde überzog. Bilder: privat (2)/Putschbach (1)
Mönchweiler/Dauchingen (phz/put) Es war ein verheerendes Bild, das sich in spezifischen Teilen der Region präsentierte. Die Luft war weiß vor Hagel. Es waren keine Körner mehr, sondern so groß wie Golfbälle. Binnen weniger Minuten bedeckte die eisige Schicht mit die Straßen und Gärten. Diese Geschosse bahnten sich ihren Weg, zerschnitten das Baumgeäst, ließen Autoscheiben bersten, von den Dellen im Blech nicht zu reden. Die Versicherungen werden lange mit Forderungen durch ihre Klienten beschäftigt sein.
Ärgerlich ist in Mönchweiler, dass die Glaskuppeldächer an der Friedhofshalle und der Schule zu Bruch gingen. Auch der Küchenhersteller Zeyko meldet gravierendere Schäden. Im kommunalen Kindergarten lief wie in vielen Häusern der Keller voll. "So etwas haben wir in Mönchweiler noch nie erlebt", sagen viele ältere Bürger.
Bei der Feuerwehr Mönchweiler gingen die Notrufe von Bürgern ein, deren Keller und Garagen mit Hagel vollgelaufen waren. Die Kanalisation war schlichtweg überfordert. Durch die Hagelkörner wurden Gullys und Abläufe so verstopft, dass auf der Hindenburgstraße das Wasser zeitweise bis zu 25 Zentimeter hoch stand. Auch hier waren die Männer der Feuerwehr im Einsatz. Da die Abläufe zwischenzeitlich eben durch Unrat verstopft waren, suchte sich das Wasser andere Wege. Unter anderem sammelte es sich in einer Tiefgarage. Etwa 30 Zentimeter hoch standen dort die Autos im Nass. Neben den vollgelaufenen Kellern und Garagen wurden auch unzählige Autos mehr oder weniger stark beschädigt. Gleichmäßig verteilt über Motorhaube, Dach und Kofferraum sind die Einschläge der Hagelkörner zu sehen. Einige Eigentümer versuchten am Mittwoch noch, ihr Auto in Sicherheit zu bringen, indem sie Decken darüber warfen.
Erinnerungen an das schwere Unwetter am 24. Juni 2002 kommen hoch. Auch damals hatten die Hagelkörner einschlagende Kraft - aber nicht so stark wie am Mittwochabend, erläutert Roland Vögtlin, Meteorologe bei Meteomedia und unter anderem für Süddeutschland zuständig. Ein leidendes Bild gibt die Pflanzenwelt ab. Sie hielt den eisigen Golfbällen nicht stand. Von der Blütenpracht der vergangenen Wochen ist so gut wie nichts übrig geblieben. Glücklicherweise kamen bei dem Unwetter in Mönchweiler keine Menschen zu Schaden.
Dauchingen: Hoher Schaden
In Dauchingen wütete der Hagel schlimmer. An allen kommunalen Gebäuden entstanden beträchtliche Schäden, teilt die Gemeindeverwaltung mit. Oberlichter schlug es zusammen, Dächer und Fenster gingen zu Bruch, Aufzüge funktionieren nicht mehr, Gaupen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Vorsichtige Schätzungen sprechen von etwa 300000 Euro Schaden. Gestern analysierte die Verwaltung mit einer Rottweiler Firma die Hagelschäden - die einheimischen Unternehmen waren überlastet.
In Königsfeld hagelte es zwar, aber nicht so stark. Etwas intensiver dafür in Unterkirnach. Einige Autos trugen Schäden davon. Ansonsten sind keine weiteren Vorkommnisse bislang bekannt. In anderen Gebieten wie Furtwangen, Triberg und St. Georgen blieb es verhältnismäßig ruhig.
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