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Historische Unwetter-Nacht in Österreich 30 Jun 2006 05:07 #129171

  • Markus Brotschi
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Historische Unwetter-Nacht in Österreich

Regen, Muren, Blitze: In weiten Teilen Österreichs gab es zeitgleich schwere Schäden.

Der Wind deckte das Dach dieses Hauses ab und schleuderte es auf den Parkplatz.
Bild: APA/Leodolter



Die Meldungen über die Folgen der nächtlichen Unwetter überschlugen sich gestern Vormittag. Besonders schwer wüteten die Naturgewalten im Großraum Graz. "Das ganze Gebiet ist verwüstet", schilderte Einsatzleiter Johann Mesicek von der Freiwilligen Feuerwehr Hausmannstätten. "So etwas hat noch kein Hausmannstättener Ureinwohner je erlebt."

Die Menschen seien geschockt, berichtete Mesicek. "70 bis 80 Bäume sind umgefallen." Strom- und Telefonleitungen wurden gekappt. In Graz-Straßgang fand sich gar die Berufsfeuerwehr selbst in einer brenzligen Lage, als rund 30 Bäume vor und hinter ihren Fahrzeugen über die Straße stürzten. Die Feuerwehrleute mussten sich ihren Weg durch das Geäst schneiden.

Sturm mit 130 km/h

In Graz wütete ein besonders seltenes Phänomen: Im Südwesten der Stadt zog ein Minitornado seine Spur. Am Flughafen Thalerhof wurden Sturmspitzen von bis zu 130 km/h gemessen. Unter dem Sturm litten viele Dächer.

In Graz-Puntigam deckte der Wind ein siebenstöckiges Mehrparteienhaus ab. Das Dach flog samt Dachstuhl auf den daneben liegenden Parkplatz und begrub zwei Autos unter sich. Abgedeckt wurde auch das "Haus der Stille", ein franziskanisches Begegnungszentrum in Heiligenkreuz. Das Dach der Kapelle flog 50 Meter weit. Bei Feldbach starben 21 Schafe, als das Dach ihres Stalls unter den Wassermassen nachgab.

Aber auch andere Bundesländer waren betroffen. In Oberösterreich, Niederösterreich und Salzburg traten Bäche über die Ufer, Muren blockierten Straßen, in Kärnten kam dazu noch starker Hagel. In Salzburg und in Teilen des Burgenlands standen Hunderte Keller unter Wasser. Aus St. Egyden am Steinfeld (Niederösterreich) wurden "großflächige Überschwemmungen" gemeldet.

Festival vermurt

Im burgenländischen Wiesen musste das "Forestglade"-Festival, das heute starten hätte sollen, abgesagt werden. Das Gelände war durch eine über einen halben Meter hohe Mure verwüstet worden.

Einen Überblick über die materiellen Schäden gab es gestern noch nicht. Allein der Hagel richtete laut der Österreichischen Hagelversicherung binnen 24 Stunden Schäden von 3,5 Mio. Euro in der Landwirtschaft an. Von größeren Schäden und Behinderungen verschont blieb in der Nacht auf Donnerstag nur Vorarlberg.

Ein Todesopfer gab es im Schwarzwald in Deutschland, wo ein 66-Jähriger, der sein Vieh retten wollte, in den Wassermassen eines Baches ertrank. Unwetter hatten seit Mittwoch abend auch weite Teile Süddeutschlands heimgesucht, örtlich sogar mit tennisballgroßen Hagelkörnern.

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