Warnung des Wetterdienstes
Ostbayern und dem Alpenrand drohen „extreme Unwetter“
06. August 2006
Ostbayern und dem Alpenrand drohen bis zum Montag abend „extreme Unwetter“. Der Deutsche Wetterdienst in München warnte am Sonntag vor äußerst kräftigen Niederschlägen und in der Folge vor Überschwemmungen von Straßen oder Wohngebieten. Auch Erdrutsche seien möglich.
Betroffen seien vor allem der Bayerische Wald, das Berchtesgadener Land und das Chiemgau. Hier müsse mit bis zu 120 Litern Regen pro Quadratmeter gerechnet werden. Das entspreche ungefähr der Menge, die dort normalerweise im gesamten August fällt, sagte der Meteorologe Dirk Mewes und betonte: „Das wird richtig heftig.“
„Es sind alle zuständigen Stellen alarmiert“
Auch die bayerische Hochwassernachrichtenzentrale in München verfolgt das Wettergeschehen derzeit mit Sorge. „Es sind alle zuständigen Stellen alarmiert und in Rufbereitschaft“, sagte Joachim Stahmer vom Landesamt für Umwelt. Nun müsse abgewartet werden, ob die besorgniserregenden Prognosen des Wetterdienstes tatsächlich Realität werden.
Falls tatsächlich 120 Liter Regen pro Quadratmeter fallen sollten, könne diese Wassermenge niemals vom Boden aufgenommen werden, sagte Stahmer. Es müsse dann mit der Überflutung von Kellern und dem starken Anschwellen von kleineren Bächen gerechnet werden. In den großen Flüssen sei die Lage hingegen entspannter: „Wir kommen aus einer Niedrigwasserperiode und haben noch ein bißchen Spielraum zur Aufnahme der Niederschläge.“
Erinnerungen an Hochwasser im Sommer 2005
Besonders viel Regen wird es laut Meteorologe Mewes in Ostbayern in den Landkreisen Cham, Schwandorf, Freyung-Grafenau und Regen geben. Auch am gesamten Alpenrand sind den Prognosen des Wetterdienstes zufolge schwere Niederschläge zu erwarten. Am größten sei das Risiko für extreme Unwetter hier in den Kreisen Berchtesgadener Land, Traunstein, Rosenheim und Miesbach.
Aber auch in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen sowie Ostallgäu, Oberallgäu und Lindau müsse mit ergiebigem Dauerregen von bis zu 80 Litern pro Quadratmeter gerechnet werden. Stahmer erinnerte daran, daß beim katastrophalen Hochwasser in Bayern im Sommer 2005 die Regenmengen binnen 24 Stunden zum Teil über 200 Liter pro Quadratmeter betrugen. Damals waren vor allem Eschenlohe im Kreis Garmisch-Partenkirchen und Kempten im Allgäu betroffen.
Text: FAZ.NET mit Material von ddp