Rekordregen: 262 Liter Wasser pro m²
STEYR/LUNZ. Tagelange Regengüsse haben da
Ausgenommen Steyr ist Oberöstereich knapp an einem schweren Hochwasser vorbeigeschrammt. Denn bei uns hat es in den vergangenen Tagen deutlich weniger geregnet als in Niederösterreich. Während etwa in Lilienfeld 235 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen wurden, waren es in Gmunden "nur" 119 Liter. Das hat den Traunsee stellenweise bis zu 60 Zentimeter über die Ufer treten lassen.
Am schwersten betroffen war in Oberösterreich Steyr. Dort löste die Überschwemmung wichtiger Verbindungsstraßen ein Verkehrschaos aus. Bis zu 30 Häuser wurden überflutet, auch ins Stadtbad war Wasser eingedrungen, dort ist der Schaden aber minimal.
Schlechter sind etliche Hausbesitzer dran. Mit den Aufräumarbeiten wurde gestern begonnen. "Der Wasserpegel sinkt aber langsamer, als wir gerechnet haben", sagt der Chef der Steyrer Feuerwehr, Robert Lumesberger. Das erschwert natürlich die Aufräumarbeiten.
Heftige Kritik übten gestern Anrainer des Kraftwerkes Traun-Pucking. Die Energie AG hätte das Hochwasser dazu benutzt, um die Schleusen des Laufkraftwerkes weit zu öffnen, damit das Kraftwerk von Schlamm ordentlich durchgeputzt werde.
"Stimmt nicht", sagt Energie-AG-Sprecher Wolfgang Denk. "Uns wäre es viel lieber, wir müssten die Staustufe nicht absenken, denn dann könnten wir Strom produzieren." Wenn so wie gestern die Schleusen "in langsamen Schritten" geöffnet werden, läuft das Wasser nicht über die Turbine und liefert somit keinen Strom. "Außerdem sammelt sich bei den Flusskraftwerken an der Traun nie viel Schlamm an, da es keinen Fremdeintrag aus Nebenflüssen gibt", sagt Denk.
Wieder Regen in Sicht
In Niederösterreich, Salzburg und der Obersteiermark hat sich die Hochwassersituation mittlerweile entspannt. Für heute werden kaum Regenschauer erwartet, am Wochenende könnte sich die Situation aber erneut zuspitzen. Denn am Freitag wird die nächste Schlechtwetterfront erwartet, am Samstag soll es den ganzen Tag landesweit regen.
www.nachrichten.at