Endlich: Nach mehreren Verzögerungen soll der europäische Wettersatellit „Metop“ an diesem Dienstag ins All geschossen werden.
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Nach seinem Start vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan wird das Europäische Raumfahrtkontrollzentrum (Esoc) in Darmstadt den Satelliten auf eine gut 800 Kilometer hohe polare Umlaufbahn schwenken. Von dort soll „Metop“ Wetter-, Umwelt- und Klimainformationen in bislang unbekannter Genauigkeit ermöglichen. Der Satellit soll auch Daten zur Früherkennung möglicher Naturkatastrophen liefern.
Meilenstein für Meteorologie
Der Start des Satelliten wurde bereits vier Mal verschoben, allein drei Mal wegen technischer Probleme an der Sojus-Trägerrakete. Das Gemeinschaftsprojekt der Europäischen Weltraumorganisation Esa und Eumetsat (Europäische Organisation für die Nutzung von meteorologischen Satelliten) wird die bestehenden europäischen Satelliten sowie das polare US-amerikanische Wettersatellitensystem ergänzen. „Wenn der Start erfolgreich verläuft, wird damit ein weltweit bedeutender Meilenstein für die operative Meteorologie gesetzt“, sagt Eumetsat-Generaldirektor Lars Prahm.
Meteorologen erhoffen sich von „Metop“ dank neuer Technik und seiner Nähe zur Erde genauere Vorhersagen. Der neue Satellit fliegt 43-mal näher an der Erde als die geostationären Satelliten und umrundet den Planeten in 100 Minuten, während seine Vorgänger etwa vom Typ „Meteosat“ für die Erdumrundung 24 Stunden benötigen.
Längere Vorhersagen
Insgesamt drei „Metop“-Satelliten sollen die Wettervorhersage in Europa verbessern. Das Projekt ist auf 14 Jahre angelegt und kostet 2,4 Milliarden Euro. Es wurde von den nationalen europäischen Wetterdiensten in Auftrag gegeben. Gebaut werden die fliegenden Stationen im All vom europäischen Raumfahrtkonzern „EADS“ Astrium. „Die Wettervorhersage wird genauer und langfristiger möglich“, sagte Uwe Minne, Direktor Erdbeobachtung und Wissenschaft von Astrium in Friedrichshafen. „Bisher können Meteorologen das Wetter für drei Tage ziemlich exakt vorhersagen, künftig sind es fünf Tage.“
„Metop“ ist beim Start gut vier Tonnen schwer. Der Satellit sieht aus wie ein großer goldener Schuhkarton von 17,6 Metern Höhe und 6,6 Metern Länge. Aus seinem Korpus ragen zahlreiche Antennen wie Insektenfühler heraus.
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