Markanter Temperaturrückgang!
Oh ja, da wurde auch bei mir die Adrenalinpumpe gehörig angeregt. Ich erinnere mich noch sehr gut an die letzte Schulwoche im Dezember 1996. Noch am Morgen des 18. (habe ich mir tatsächlich in meinen Aufzeichnungen vermerkt, es war ein Mittwoch) hieß es: "Die weiteren Aussichten: Regnerisch und weiterhin mild." Nachmittags nach der Schule ging ich mit ein paar Freunden aus der Klasse in die Stadt, um eine neue Monatskarte zu kaufen. Es war sehr voll und man mußte dementsprechend lange warten. Im gleichen Raum war auch noch die Beratung der Energieversorgung untergebracht. Da deren Mitarbeiter weniger zu tun hatten, unterhielten sie sich entsprechend ausgelassen quer über die Tische hinweg, zudem lief in gut hörbarer Lautstärke hr 3. Was macht man, wenn man warten muß? Richtig, man hört solchen Gesprächen erstaunlich interessiert zu. Da, plötzlich der erste Adrenalinschub. Einer sprach davon, er habe gehört daß schon in drei Tagen der Winter komme. Von Temperatursturz hätten sie vorhin gesprochen. Die anderen winkten ungläubig ab. Da im Radio gerade die Nachrichten liefen, meinte der andere nur, sie würden es ja gleich hören. Und dann kam sie tatsächlich, die Meldung: "Die weiteren Aussichten: Am Freitag bis in die Niederungen teils kräftige Schneefälle bei lebhaftem, auf Ost drehendem Wind.
Temperatursturz auf Werte unter den Gefrierpunkt." Der letzte Satz löste in mir einen inneren Freudentaumel der Extraklasse aus. Das Stehen in der Schlange störte mich nicht mehr, in Gedanken sah ich schon die verschneite Landschaft bei Dauerfrost... Die Kälte kam bekanntermaßen tatsächlich und leitete am 21. Dezember (also einen Tag später als vorhergesagt) eine vierwöchige, teils strenge Dauerfrostperiode ein. Der angekündigte Schnee blieb aber aus. Ich vermute, daß an jenem Mittwoch noch von einem kleinen Randtief/-trog ausgangen wurde, welches/r die Kaltluft samt Schnee rasch zu uns transportieren sollte. In Wahrheit sickerte sie eher langsam ein und es gab zunächst Sprühregen, dann ein paar Flöckchen und fertig war die Sache. Immerhin wurde die Landschaft am 23. leicht angezuckert. Der eigentliche Schnee kam am 30. - bei -7°C Höchsttemperatur nach fast -20°C in der Nacht fielen 13 cm, die in jeder Ritze liegen blieben. Das Salz auf den Straßen versagte seinen Dienst...
Mir ging es mit den Rundfunkvorhersagen übrigens ähnlich. Bis Ende der Neunziger war sie im Hessischen Rundfunk (hr 1 fing als erster mit der subjektiv aufgeblasenen, gewollt lässig und gezwungen positiv klingenden dafür aber inhaltlich stark verwaschenen Vorhersage an, dann kam hr 3...) auf dem besprochenen guten Niveau. Bei hr 2 hat sich das noch am längsten gehalten und auch heute noch bekommt man dort - wenn es mal Nachrichten zur vollen Stunde gibt - noch die sachlichste und wegen der Aussichten auch ausführlichste Vorhersage.
Viele Grüße
Christian
P.S.: Eine ähnliche Wirkung erzielte bei mir auch immer die Formulierung: "Zunehmend schwül, am Abend und in der Nacht teils kräftige Gewitter"...